«Hinter uns liegt ein verrücktes Jahr»

Jahresbericht 2020 von Einsiedeln Tourismus

Gerade weil fast nichts möglich war, wurde die Tourismusbranche im Coronajahr 2020 speziell gefordert.

VICTOR KÄLIN

«Das Jahr 2020 hat uns viel genommen, viel gelehrt und viel abverlangt.» Der Eröffnungssatz im Jahresbericht von Vereinspräsident René Schönbächler fasst das Nicht-Geschehen im Geschäftsjahr 2020 von Einsiedeln Tourismus treffend zusammen. Der Wegfall fast sämtlicher Wallfahrts- und Pilgeranlässe, die Verschiebung des Welttheaters, die Absage des Musikfests und des Weihnachtsmarkts würden «zu gross schmerzen», als dass Einsiedeln von einer erhöhten Inlandnachfrage hätte profitieren können. «Es war ein verrücktes Jahr», bilanziert Schönbächler.

Positiv in Erinnerung bleibt ihm hingegen die Kampagne «En starche Gäischt», welche branchenübergreifend die «Wichtigkeit des lokalen Gewerbes glaubhaft kommunizieren konnte ». 6500 Gutscheine mit einer Summe von fast 100’000 Franken konnten innert weniger Wochen abgesetzt werden. Siedlerpfad und Wallfahrten

Simon Elsener blickt als Geschäftsführer der Einsiedeln- Ybrig-Zürichsee AG zurück auf eine «sehr gute Zusammenarbeit » der beiden Gremien. «Die Aufgabenteilung wird immer klarer. » Elsener erinnert in diesem Zusammenhang an die Sommerkonzerte auf dem Klosterplatz, welche zu einer «richtigen Erfolgsgeschichte » wurden.

Zum Entwicklungskonzept Sihlsee hat Einsiedeln Tourismus drei Projekte in den Bereichen Natur, Siedlung und Lebensraum sowie Freizeit und Sport eingereicht. Sie sollen im Rahmen des Siedlerpfades umgesetzt werden. Für die Konzeption konnten inzwischen Gelder bewilligt werden.

Auf dem falschen Fuss wurde auch das Wallfahrtsthema «Bei Maria zu Hause» erwischt. Wegen Corona, so der Wallfahrtsverantwortliche Pater Philipp Steiner, «konnten das Motto nur wenige Menschen erleben». Aufgrund der Vorsichtsmassnahmen der Klostergemeinschaft hat sie die von den Gläubigen empfangenen Kommunionen im Vergleich zu früheren Jahren (durschnittlich gut 120’000) auf noch 66’000 nahezu halbiert.

Kasse mit leichtem Plus Nicht so stark wie erwartet wurde die Vereinskasse durchgeschüttelt. Statt mit einem Defizit von 4000 Franken schloss die Rechnung mit einem Plus von 1200 Franken. Auch der neue Kassier Peter Meier bedauert den Ausfall zahlreicher Veranstaltungen; dennoch konnte der Verein Einsiedeln Tourismus Casino-Projekte im Umfang von 85’000 Franken unterstützen. Im Budget eingeplant gewesen waren 116’000 Franken. Das Eigenkapital beläuft sich per Ende 2020 auf 41’000 Franken.

GV Einsiedeln Tourismus, 22. Juni, in der alten Landi an der Schnabelsbergstrasse. 18 Uhr Besichtigung Schaurösterei Dreiherzen (alte Landi), 19 Uhr Generalversammlung

Aus der Corona-Not geboren: Die Konzerte auf dem Klosterplatz. Foto: Archiv EA