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Fällt auch in Innerschwyz das Volk den Standortentscheid für die Mittelschule?

Die Schwyzer Parteien stellen sich hinter den Regierungsratsentscheid, die beiden Mittelschulen im Talkessel Schwyz zusammenzulegen, fügen jedoch ein grosses «aber» hinzu.

STEFAN GRÜTER

In Innerschwyz könnte sich das Prozedere wiederholen, wie es vor eineinhalb Jahren in Ausserschwyz über die Bühne ging. Am 24. November 2019 sprach sich das Schwyzer Volk mit 55,43 Prozent Nein-Stimmen gegen 44,57 Prozent Ja gegen einen 92-Millionen-Kredit für einen Neubau der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) in Pfäffikon aus, der gleichzeitig die Schüler des Standortes Nuolen hätte aufnehmen sollen.

Das klare Verdikt, notabene gegen den Willen des Regierungsrats, hiess: In Ausserschwyz müssen zwei Mittelschulstandorte betrieben werden, wenn auch unter der gleichen Führung.

Parteien auf Regierungslinie

Die fast gleiche Diskussion wird nun auch in Innerschwyz geführt: Die beiden Mittelschulen Kantonsschule Kollegium Schwyz (KKS) und Theresianum Ingenbohl sollen am KKS-Standort zusammengeführt werden. So will es die Regierung, die deshalb eine entsprechende Teilrevision des Mittelschulgesetzes in die Vernehmlassung geschickt hat.

Die fünf Kantonsratsparteien schliessen sich allesamt der regierungsrätlichen Meinung mit mehr oder weniger Begeisterung an. Das tönt von der SVP dann etwa so: «Das Sprichwort ‹das Bessere ist der Feind des Guten› hat auch in der Bildung seine Berechtigung. Unbestritten und bewährt muss die Schweiz bei der Bildung integral am Ball bleiben und sporadisch zugunsten der Jugend alte Zöpfe abschneiden. » Nochmals eingehend prüfen will die CVP die Frage, ob die Konzentration an einem Ort realisiert werden soll, oder «ob eine enge Zusammenarbeit der beiden Schulen nach dem in Ausserschwyz geltenden Prinzip ‹eine Schule, zwei Standorte› vorzuziehen ist». Die SP befürchtet, «dass mit der Schliessung des Theresianums der Abbau in der Schwyzer Bildungslandschaft fortgeführt wird» und fordert «ein klares Bekenntnis zu einem herausragenden Mittelschulangebot ».

Initiativen abwarten

Die FDP stimmt grundsätzlich ebenfalls zu, will aber noch geprüft haben, «ob es Sinn macht, die Anpassungen umzusetzen, bevor die Bürgerinnen und Bürger über die beiden Initiativen ‹für eine dezentrale Mittelschullandschaft› und ‹für eine faire Mittelschulfinanzierung› abstimmen konnten». Die Grünliberalen raten schliesslich zu einer sorgfältigen Umsetzung, damit das Vorhaben gelingt und auch langfristig die Zustimmung der Bevölkerung gewinnt und behält.

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