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Kantonale Pensionskasse bleibt vorsichtig

Der Deckungsgrad ist zwar auf 106 Prozent gestiegen, die aktuelle Zinslage macht aber Sorgen.

JOSIAS CLAVADETSCHER

Noch vor wenigen Jahren musste die Pensionskasse des Kantons Schwyz wegen ihrer Unterdeckung ein Sanierungspaket schnüren. Das ist perfekt gelungen und hat die Erwartungen erfüllt. Die Vollversicherten und die Arbeitgeber haben mit Sanierungsbeiträgen die Grundlage dazu gelegt. Das letzte Jahr ist darum deutlich in den grünen Bereich vorgestossen. Der Deckungsgrad ist von 100,7 Prozent auf nun komfortable 106,2 Prozent gestiegen.

Ausgelöst wurde diese Verbesserung durch die Lage am Finanzmarkt und an der Börse. Im Vorjahr2018nochmussteeinenega-tive Anlagerendite von –1,4 Prozent verkraftet werden. 2019 hat sich der Markt sehr stark erholt und eine Rendite von 9,6 Prozent eingebracht.

Die Pensionskasse hat 2019 insgesamt Beiträge und Einlagen von 144,5 Millionen Franken eingenommen. Renten, Kapitalleistungen bei Pensionierung und Vorbezüge wurden für 135,8 Millionen Franken ausbezahlt. Aus der Vermögensanlage wurde ein Ertrag von 224,1 Millionen erzielt. Alle Verwaltungs- und Verzinsungskosten eingerechnet, blieb in der Betriebsrechnung so noch ein Ertragsüberschuss von 126,6 Millionen, der in die Wertschwankungsreserve geflossen ist. Trotz dieses guten Ergebnisses bleibt die Pensionskasse aber höchst vorsichtig. Wie Verwaltungsratspräsident und Regierungsrat Kaspar Michel sowie der neue Kassenleiter Martin Bieri im Jahresrapport festhalten, machen die anhaltend tiefen Zinsen ernstlich Sorgen. Schon 2016 ist zur Sicherung der langfristigen finanziellen Stabilität beschlossen worden, den technischen Zinssatz von 3,0 Prozent in Etappen auf 2,0 Prozent zurückzunehmen. Per Ende 2019 ist dieser nun bei 2,4 Prozent angelangt. Der nächste Schritt soll auf Ende Jahr mit dem Ziel von 2,2 Prozent anvisiert werden, bis Ende 2021 dann auf 2,0 Prozent.

Auch geht die Kassenleitung davon aus, dass angesichts der anhaltend tiefen Zinslage am Finanz- und Kapitalmarkt die Reserven in den nächsten Jahren weiter erhöht werden müssen. Auch werde man den momentan gültigen Umwandlungssatz von 6,2 Prozent zur Berechnung der Altersrente bis 2022 auf 6,0 Prozent reduzieren müssen. Aufgrund der steigenden Lebenserwartung gehen die Prognosen der Kassenleitung sogar davon aus, dass ab 2023 «mit einer weitergehenden Reduktion des Umwandlungssatzes gerechnet werden muss». Die Versicherten werden davon erneut betroffen sein.

Im Jahr 2019 wurden136Millionen Franken an Renten ausbezahlt.

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