Veröffentlicht am

Martin Grab bleibt der König der Berge

Martin Grab bleibt der König der Berge Martin Grab bleibt der König der Berge

Als einziger Schwinger alle Bergklassiker gewonnen

Nachdem alle Kranzfeste dieser Saison abgesagt worden sind, bleibt Martin Grab weiterhin der erfolgreichste Schwinger an Bergkranzfesten. Christian Stucki fehlt noch der Sieg auf der Schwägalp in seinem Palmarès.

WERNER SCHÖNBÄCHLER

Die Bergfeste gelten als Königsklasse im Schwingsport. Sechs davon gibt es. Die erstklassigen, kleinen Teilnehmerfelder machen diese Anlässe attraktiv und sind deshalb bei den Zuschauern äusserst beliebt. Wer als Zuschauer dabei sein will, muss Glück haben, ein Eintrittsbillett zu bekommen. Der vor zwei Jahren zurückgetretene Rothenthurmer Martin Grab präsentierte sich an diesen Festen öfter in königlicher Verfassung. Den Klassiker auf dem Brünig, der als Olymp der Schwinger bezeichnet wird, gewann er wie Ruedi Hunsperger und Eugen Hasler fünfmal. Mit 14 Kranzgewinnen hält er den Rekord vor Eugen Hasler (13) und Peter Gasser (12). Hervogehoben werden darf sicher sein Sieg auf der Schwägalp 2002. In der Höhle des Löwen bodigte er in einem begeisternden Duell um den Zutritt zur Endausmarchung den Toggenburger «Überschwinger» Jörg Abderhalden. Im Schlussgang liess er sich dann die Butter gegen Bruno Fäh nicht mehr vom Brot nehmen. Diese überragende Leistung blieb sein einziger Sieg auf der Schwägalp. Neun Jahre später zog er im Schlussgang gegen seinen Klubkollegen Christian Schuler den Kürzeren. Seinen Trophäenschrank erweiterte der brillante Techniker, der mit seiner Schnelligkeit nicht zu Unrecht als Muhammad Ali, dem wohl populärsten und schnellsten Schwergewichtsweltmeister im Boxen aller Zeiten, der Schwinger bezeichnet wurde, mit weiteren Siegen auf der Rigi (4), dem Stoos (3), dem Weissenstein (1) und Schwarzsee (1). Insgesamt konnte sich der Geschäftsführer einer Spenglerei an den Bergfesten 41 Mal den «Kopfschmuck» aufs Haupt setzen lassen, was exakt einem Drittel seiner Kranzsammlung entspricht. Allein schon dieser Leistungsausweis stempelt ihn zu einem Ausnahmekönner. Sein komplettes Sieger-Set an den Bergklassikern bleibt auch über dieses Jahr hinaus bestehen. Auf den Fersen ist ihm Schwingerkönig Christian Stucki, dem dazu noch der Sieg auf der Schwägalp fehlt. Doch selbst für ihn dürfte es immer schwieriger werden, hier zu reüssieren. Die Nordostschweizer mit Samuel Giger und Armon Orlik sind für den Berner eine hohe Hürde. Ebenfalls beeindruckend fällt die Bergfest-Bilanz von Christian Schuler aus. Er schwang zweimal auf dem Stoos und je einmal auf der Rigi und Schwägalp obenaus. Insgesamt kann er den Gewinn von 31 Bergkränzen vorweisen. Sein älterer Bruder Philipp Schuler holte sich ein halbes Dutzend. Der Bennauer Marcel Ochsner sorgte 2002 mit seinem Sieg auf dem Stoos für eine Überraschung. Im Schlussgang konnte er Edi Kündig bezwingen.

In früheren Jahren holten sich vom Schwingklub Einsiedeln Josef Zehnder vier, Ernst Reichmuth vierzehn, Thomas Bisig zwanzig und Franz Schuler zwölf Kränze auf den Bergen. Franz Schuler gewann 1985 den Schwarzsee-Schwinget mit sechs Siegen und schlug den Bernern ein gehöriges Schnippchen. Alle seine Widersacher gewann er mit «Stöckli», seinem Spezialschwung.

Die beiden erfolgreichen Rothenthurmer Martin Grab (links) und Christian Schuler. Foto: Archivbild Werner Schönbächler

Share
LATEST NEWS