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Ablöschen

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ZWISCHENLUEGETEN 3

MARTHA EMMENEGGER

Durch die Debatte übers Klima und die Adventszeit, die mich jeweils nachdenklicher stimmt, nehme ich mein alltägliches Tun und Handeln unter die Lupe. Ich gestehe, meine selbstgefällige Einstellung änderte sich nach selbstkritischer Bilanzierung.

Ich benutze diese wiederverwendbaren Gemüse- und Fruchtsäckli und dies, bevor die Plastiksäckli an der Kasse kosteten. Da war ich sicher bei den Ersteren. Sodann komme ich aber bereits ins Stocken. Naja, ich fülle, seit ich hier in Einsiedeln wohne, mein Shampoo und die Conditionerflasche immer bei meiner Frisöse auf. Ich habe je zwei Flaschen, sodass ich mir Zeit lassen kann, die Leeren nachzufüllen. Das heisst, ich habe in nunmehr 6 Jahren gerade mal 4 Flaschen gekauft und diese sind immer noch tadellos. Falls ich also jeden zweiten Monat je zwei Flaschen verbraucht hätte, habe ich somit der Umwelt bis dato 68 Flaschen Plastikmüll erspart. Uiuiui, ich als Mensch allein. Nehmen wir das für 100’000 Menschen (rechnet sich einfacher) sind das 6,8 Millionen Plastikflaschen in sechs Jahren. Mir wird fast schwindlig ob der Anzahl, wenn ich dies auf die 7,75 Milliarden Weltbevölkerung ausrechne.

Drum zurück zu meiner kleinen Welt, in der ich mein Bestes tue. Aktuell verzichte ich bewusst auf (günstig erhältliche) Illuminationen. Ich vermeide unnötigen Energieverbrauch und Lichtverschmutzung. Nachhaltige Folgen hätte es auch für Einsiedeln, wenn den Menschen ein Licht aufgehen und sie im Gegenzug ihre blinkenden, strahlenden und blendenden Installationen reduzieren oder sogar löschen würden. Alles andere als ein Ablöscher wäre das!

* Martha Emmenegger, 45, löscht es wirklich fast ab ob all der vielen individuellen Illuminationen. Es gäbe noch viel zu tun, beziehungsweise eben zu lassen …

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