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«Damit würde funktionierender Schulraum vernichtet»

«Damit würde funktionierender  Schulraum vernichtet» «Damit würde funktionierender  Schulraum vernichtet»

Das Komitee für eine kostengünstigere und dezentrale Mittelschulinfrastruktur lancierte am Dienstag den Abstimmungskampf gegen die KSA-Neubau-Vorlage, über welche am 24. November abgestimmt wird.

VON STEFAN GRÜTER

Aus der Konzeptgruppe Mittelschule March 2000 und der IG Mittelschule March hat sich das Komitee für eine dezentrale und kostengünstige Mittelschulinfrastruktur gebildet. Dieses Komitee ist dafür verantwortlich, dass am 24. November über den vom Kantonsrat gutgeheissenen 92-Millionen-Franken-Kredit für einen Neubau der Kantonsschule Ausserschwyz (KSA) in Pfäffikon abgestimmt wird. Dieser Neubau soll dann dereinst auch die Studierenden aus dem KSA-Standort Nuolen beherbergen, was heisst, dass das Kollegium in Nuolen geschlossen werden soll.

«Wir sind nicht irgendwelche Sektierer, die nostalgisch am Standort Nuolen festhalten, sondern unser Komitee ist breit abgestützt», sagte am Dienstag Präsident Roland Egli (Lachen) und verwies darauf, dass innert Kürze die nötigen Unterschriften fürs Referendum zustande gekommen sind. Das KSA-Neubauprojekt in Pfäffikon «missachtet den Volkswillen, ist zu teuer, schlecht geplant, ungenügend, finanzpolitisch unvernünftig, bildungspolitisch nicht abgestützt und regionalpolitisch verheerend», bemängeln Egli und seine Mitstreiter, und sie führten dies im Detail aus.

Halb so teuer Anstatt 92 Millionen Franken für einen Gesamtneubau aufzuwenden, liesse sich in Pfäffikon für 35 Millionen ein Neubau realisieren und für weitere 10 Millionen der Standort Nuolen auf Vordermann bringen, rechnete Markus Leisibach vor, der in den Jahren 1997 bis 2006 Schulleiter in Nuolen war und bis Anfang dieses Jahres an dieser Schule unterrichtete.

Als Vergleich zog er die MPS Obermarch in Buttikon bei, welche für 33 Millionen realisiert worden ist, und den Campus der Swiss International School in Pfäffikon, der rund 13 Millionen gekostet hat. In Nuolen seien in den letzten Jahren laufend Mängel behoben worden, sodass es sich hierbei um eine funktionierende Schule handle, die dem Standort Pfäffikon in keiner Weise hinterherhinke. «Mit der Schliessung des Standortes Nuolen vernichtet der Kanton einfach so funktionierenden Schulraum», so Leisibach. Marchgemeinden wehren sich

Dass sich die Marchgemeinden gegen die Schliessung in Nuolen wehren, bekräftigte der Vizepräsident des Komitees, der Wangner Gemeindepräsident Daniel Hüppin. Alle Gemeindepräsidenten und der Bezirksammann haben sich diesbezüglich an die Regierung gewandt. Das Komitee spricht denn auch von «einer bildungspolitischen Abschottung des zweitgrössten Schwyzer Bezirks».

Bisher habe der Kanton Schwyz auf eine dezentrale Mittelschullandschaft gesetzt, und das sei gut so. «Kleinere, persönlichere Schuleinheiten in der Peripherie bieten ein günstigeres Umfeld und weniger Ablenkung für die Schüler als eine grosse, anonyme Mammutschule, eingepfercht zwischen Seedamm- Center und Alpamare», betonten Egli und Pädagoge Leisibach. «Es ist wichtig, jetzt ein Zeichen zu setzen, dass das Schwyzer Stimmvolk diese Zentralisierung der Mittelschulen, den schleichenden Abbau von Mittelschulstandorten und die Abkehr vom dezentralen Erfolgsmodell nicht einfach so hinnimmt », so Egli.

Im Abstimmungskampf gegen den 92-Millionen-Franken-Kredit (von links): Komitee-Präsident Roland Egli, der Wangner Gemeindepräsident Daniel Hüppin und der ehemalige Schulleiter Markus Leisibach.

Foto: Stefan Grüter

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