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«Wolfsregulierung ist mein Werk»

«Wolfsregulierung  ist mein Werk» «Wolfsregulierung  ist mein Werk»

Der Mitte-Politiker Othmar Reichmuth wurde im letzten Jahr nicht mehr in den Ständerat gewählt. Er sinniert über die Gründe seiner Abwahl und erklärt, was er seither unternimmt.

mri. Othmar Reichmuth gibt in einem Interview Einblicke in seine Zeit nach der Abwahl. Für ihn als 60-Jährigen sei damals eine mögliche Pensionierung im Raum gestanden. Er habe «mit der Pensionskasse eine befriedigende Lösung gefunden», wie er sagt. «Ich arbeite aber weiter als selbstständiger Berater für das Bauen ausserhalb der Bauzone, zudem habe ich zwei Mandate bei touristischen Projekten angenommen.» Schliesslich sei er noch bis im Frühling 2025 Präsident des Verbands thermische Netze Schweiz. Dabei begleitet er ein ausserkantonales Fernwärmenetz in der Projektierung.

Berater und «Hilfssheriff» Daneben arbeite er «ums Huus umä». Reichmuth wohnt weiter in Illgau auf einem Bauernbetrieb, den bisher sein Schwager, unterstützt durch Reichmuths Frau, führte. «Jetzt hat mein Junior zusammen mit seiner Partnerin den Betrieb, den wir auf Mutterkühe umstellen, übernommen. » Er sei sozusagen der «Hilfssheriff» auf dem Hof.

Die Nichtwahl im letzten Jahr habe ihn sehr enttäuscht, erklärt Reichmuth. Der November sei schwierig gewesen, «aber nach der letzten Kommissionssitzung konnte ich abschliessen». Im neuen Jahr seien vereinzelt Anfragen gekommen. Es habe sich immer mehr abgezeichnet, dass er als selbstständiger Berater tätig sein werde: «Seit ich diese neuen Aufgaben habe, ist es für mich klar: Mir ist es wohl dabei, nicht mehr 150 Prozent zu arbeiten, sondern auch noch Zeit dafür zu haben, hier auf dem Hof Knecht zu sein.» «Die Kampagne gegen mich»

Wie Reichmuth betont, habe er sich in seiner Zeit in Bern nicht in den Vordergrund gestellt und gewisse Arbeiten nicht im eigenen Namen verkauft: «Dass wir aktuell die Wolfsregulierung diskutieren, ist mein Werk.» Er habe das Geschäft in allen Kommissionen im Parlament und im Plenum des Ständerats vertreten – «wahrgenommen hat man das im Kanton Schwyz nicht».

Auch die Medien hätten diese Arbeit nicht aufgenommen. «Aber ich bin nicht sicher, ob dies der einzige Grund war, war-um ich nicht mehr gewählt wurde », so Reichmuth. «Es war eine Kombination von allem: Pirmin Schwander hat es gut gemacht, indem er Ender ins Boot holte – und aus dieser Richtung ist dann ja auch die Kampagne gegen mich auf den sozialen Medien gekommen. Dann ist es mir nicht gelungen, meine geleistete Arbeit im Volk gut genug zu verkaufen. Hinzu kam die Doppelkandidatur der SP und der Grünen, die mich Stimmen gekostet hat», so Reichmuths Schlussanalyse.

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