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Unrechtmässig Covid-Kredit bestellt

Das Schwyzer Strafgericht verurteilte einen Nordmazedonier zu einer bedingten Haftstrafe.

Das Schwyzer Strafgericht verurteilte zum wiederholten Mal einen Geschäftsmann wegen Betrugs, nachdem auch die-ser unrechtmässig einen Covid-19-Kredit beantragt und erhalten hatte.

Diese Kredite, die vom Bundesrat als rasche und unbürokratische Hilfestellung für pandemiebedingt in Liquiditätsengpässe geratene Unternehmen gedacht waren, sind oft auch von Unternehmern unrechtmässig beantragt worden, die sich um Geschäftsangelegenheiten nicht sehr kümmerten. Dies kann durchaus aus den bisher vom Strafgericht beurteilten Fällen gefolgert werden.

«Ohne gross zu studieren» das Gesuch ausgefüllt

Er habe im Jahr 2020 «vom Hörensagen » von der Kreditmöglichkeit erfahren und dann das Gesuch ausgefüllt, «ohne gross zu studieren», sagte der 35-jährige Nordmazedonier dieser Tage dem Strafgericht. Der Mann, der in der March ein Elektrogeschäft betreibt, habe sich denn auch gewundert, wie schnell das Geld – 90’000 Franken – auf dem Konto eingegangen sei.

Aber lediglich drei Monate später sei ihm der Kredit wieder gekündigt worden. Da war das Geld zum grössten Teil aber bereits weg, unrechtmässig gebraucht für private Zwecke statt als Liquiditätshilfe für die Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Die Kreditgeber waren ihm, wie vielen anderen auch, auf die Schliche gekommen, denn zur Erlangung des zinslosen Kredits mit Bundesdeckung mit einer Laufzeit von fünf Jahren hat-te der Mann falsche Angaben über seinen jährlichen Umsatzerlös gemacht.

Happige finanzielle Konsequenzen Im abgekürzten Verfahren wurde der Ausländer wegen Betrugs und Urkundenfälschung zu einer auf zwei Jahre bedingten Freiheitsstrafe von elf Monaten sowie wegen anderer Übertretungen zu einer Busse von hundert Franken verurteilt. Nebst der Busse hat er auch eine im Jahr 2018 bedingt ausgesprochene Geldstrafe von 3250 Franken zu bezahlen. Schliesslich muss er auch die Verfahrenskosten im Betrag von über 12’000 Franken übernehmen.

Seit drei Jahren am Abzahlen

Seit drei Jahren ist der Geschäftsmann laut eigenen Angaben am Abzahlen des unrechtmässig erhaltenen Kredits. Dafür wurde zusammen mit der zuständigen Bundesstelle ein Rückzahlungsplan erarbeitet. «Die Abzahlung ist ins Stocken geraten», sagte er dem Schwyzer Strafgericht. Er müsse nämlich «Altlasten und aktuelle Lasten» abzahlen. Das wolle er «so schnell wie möglich» machen.

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