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Rätselraten um die Holzstangen

Einsiedeln. Erschienen am 16. April 1999. Aufmerksamen Passanten nicht entgangen sein dürfte, dass seit einigen Tagen insgesamt fünf Holzstangen auf der Brüel-Wiese stehen. Sie liegen ohne ersichtlichen Bezug untereinander jeweilen rund 100 Meter auseinander. Seit sie auf dem Brüel zu sehen sind, schiessen die Spekulationen ins Kraut. Der Besitzer des Anwesens, das Kloster Einsiedeln, vermutet gemäss Statthalter Pater Thomas Locher den Urheber beim Organisationskomitee des Schwyzer Kantonal Turnfestes, das im Juni bekanntermassen auf eben dieser Wiese zur Durchführung gelangt. Doch mit den Holzstangen, so beschied Arthur Füchslin in seiner Funktion als Chef Turnkomitee, hätte das Turnfest nichts zu tun. Also doch ein Bauprofil eines gemäss Absteckung zwar ungeheuer grossen, aber noch nicht bekannten Vorhabens? Ist gar eine Terrainveränderung für die Brüel-Wiese vorgesehen? Des Rätsels Lösung lieferte erst Gerold Birchler, Landwirt ennet der Birchlistrasse im Chüelmattli und seines Zeichens Pächter der Brüelwiese: Es handelt sich um Sitzgelegenheiten für Greifvögel! Von den rund vier Meter hohen Holzstangen erhofft sich Gerold Birchler, dass sie Greifvögeln als Sitzgelegenheit dienen mögen, um von dort aus Jagd auf Mäuse zu machen. Denn solche Nager gibt es auf der Brüelwiese zuhauf.

Gross. Erschienen am 16. April 1974. In Gross musste ein an Tollwut erkrankter Fuchs abgetan werden. Das Tier hatte sich sehr aggressiv aufgeführt und weil sie zudem noch Junge im Bau hatte, zwei junge Hühner attackiert. Hernach war die Fähe noch längere Zeit furchtlos entlang der vielbefahrenen Strasse anzutreffen. Schliesslich konnte der von der Seuche gezeichnete Fuchs doch erledigt werden. Anderntags hörte der Bewohner eines Ferienhauses klagende Laute vom nahen Waldrand her und beim Nachsehen überraschte er drei rattengrosse Jungfüchse vor ihrem Bau. Gerührt packte der Mann, sehr zur Freude der Kinder, einen jungen Fuchs und nahm diesen zu sich nach Hause. Die beiden andern Tiere entzogen sich durch schnelle Flucht in die Höhle dem Zugriff. Nun versuchte die ganze Familie den kleinen Reinecke mit der Milchflasche aufzuziehen. Da sich auch die Wildhüter um die verwaisten Jungen bemühten, erfuhren sie schlussendlich von der «Adoption» und mussten, sehr zum Leidwesen der Kinder, den kleinen Jungfuchs töten. Die restlichen beiden Füchse wurden zwei Tage später abgetan; bei der Suche nach ihrer Mutter waren sie in ein nahes Tobel gerutscht und dort von einem mit der Nachsuche beauftragten Jäger getötet.

Einsiedeln. Erschienen am 15. April 1949. So fängt ein Gedicht an, das man in den untersten Primarklassen lernt. Dies war aber auch der Freudenruf der Schulkinder in den letzten Tagen. Und verdient wurden diese freien Tage von den meisten Kindern! Doch auch die Lehrerschaft darf mit gutem Gewissen diese Ferientage geniessen. Dass Lehrkräfte und Schüler im vergangenen Schuljahr fleissig gearbeitet hatten, bewiesen uns die Examen. Am letzten Samstag waren die Viertel Gross und Euthal geprüft worden. Am Montagvormittag fanden die Schlussprüfungen in Bennau und Trachslau und am Nachmittag in Willerzell und Egg statt. In Egg gestalteten sich die Examen an der Oberschule zu einem Abschied vom langjährigen Lehrer, Herrn Gottfried Schönbächler, der nach Oberägeri gewählt worden war. Der Dienstag war den Prüfungen in Einsiedeln reserviert. Am Morgen waren die Examen der oberen Klassen Buben und Mädchen, nachmittags die der untern Klassen. Der zum Teil rege Besuch der Examen liess das Interesse der Eltern an einer guten Schule bekunden. Seit Jahren aber vermögen die Erstklässler die weitaus grösste Besucherzahl anzulocken. So fanden sich auch dieses Jahr über vierzig Personen ein und erfreuten sich am lebhaften Betrieb. Zu wenig beachtet wurde leider die Zeichenausstellung im Zeichnungszimmer des neuen Schulhauses. Was da unsere Kinder im vergangenen Jahre alles erlernen konnten!

Vortrag über den Offsetdruck

Einsiedeln. Erschienen am 16. April 1924. Der von der Sektion Einsiedeln des Schweizerischen Lithographenbundes veranstaltete Vortrag über den Offsetdruck erfreute sich eines zahlreichen Besuches von Seite der hiesigen Buch- und Steindrucker, sowie sons-tiger Interessenten. Herr Direktor Karl Grätzer, Reproduktionstechniker, leitete den Vortrag ein mit einer kurzen Erklärung der drei wesentlichen Druckverfahren, die durch ihre drucktechnischen Eigenschaften und Bedingungen folgerichtig entweder dem Hoch-, Tief- oder Flachdruck angehören. Dann behandelte er den Offsetdruck in so leicht verständlicher Weise, wie es ein Zweiter kaum im Stande ist. Zuerst warf er einen kurzen Rückblick auf die Entstehung des Offsetdrucks, der äusserst interessant ist. Dann behandelte er einlässlich das Prinzip des Offsetdrucks, den Druck von der flachen Druckform und den Rotationsdruck; Präparation der Zink- und Aluminiumplatten für den Offsetdruck, Herstellung der Druckform auf dem Wege des Umdruckes, das sogenannte Kontern und auf phototechnischem Wege, Photolithographie, Manulverfahren und so weiter. In sehr verständlicher Weise erklärte er die verschiedenen Pressen. Ein Vortrag über ein so überaus weitverzweigtes Gebiet zu halten ist nur der imstande, der die Sache kennt und studiert. Wir haben nun gesehen, dass wir in Einsiedeln eine Persönlichkeit haben, die uns auf diesem Gebiete über alles mögliche Auskunft geben kann.

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