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Kinder wollen weniger Hausaufgaben

Kinder wollen weniger Hausaufgaben Kinder wollen weniger Hausaufgaben

Das Schwyzer Kinderparlament will mit dem Anliegen, weniger Hausaufgaben machen zu müssen, eine Petition starten.

Am Mittwoch erstrahlte der Kantonsratssaal in junger Frische, denn 42 Kinder trafen sich dort zur Frühlingssession des Kinderparlaments. Im Zentrum der Session standen die beiden Uno-Kinderrechte, die von den jungen Parlamentarierinnen und Parlamentariern im vergangenen November für die weitere Bearbeitung ausgesucht worden waren. Damals befanden sie von den 54 Artikeln das Kinderrecht Nr. 9, Einheit der Familie, und das Kinderrecht Nr. 31, Erholung, Spiel, Kultur und Kunst, am wichtigsten.

Eine fast einstimmige Abstimmung der Kinder Nach einer kurzen Vorstellungsrunde blickten die Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf die letzte Session im Herbst zurück, und die Ratsleitung erinnerte nochmals an die beiden gewählten Artikel. Das Ziel der Frühlingssession war es dann, eine Petition aus einem Thema der beiden Kinderrecht-Artikel zu erstellen. In Gruppenarbeiten wurde jeweils das Kinderrecht Nr. 9 und Kinderrecht Nr. 31 besprochen. Die Fünftund Sechstklässler haben in einem Brainstorming wichtige Punkte zu den Rechten der Kinder zusammengetragen und anschliessend in fünf Gruppen präsentiert. In einer Diskussion nach den Vorträgen hatten die Kinder die Möglichkeit, zu den vorgetragenen Ergebnissen Stellung zu nehmen, Fragen zu stellen und weitere Vorschläge zu bringen.

Vor allem die beiden Themen «Reduzierung der Hausaufgaben » und «Hobbygeld für Kinder », das vom Kanton Schwyz, vom Bezirk oder einfach von den Eltern finanziert werden soll, hatten hitzige Diskussionen ausgelöst. Die Meinungen gingen dabei teils stark auseinander. «Wenn wir ein Thema in der Schule nicht verstehen, checken wir es zu Hause auch nicht, und wenn wir das Thema verstehen, bringt es nichts, es nochmals zu Hause zu repetieren. Somit brauchen wir eigentlich keine Hausaufgaben», argumentierte ein Mädchen. «Ganz abschaffen sollte man die Hausaufgaben aber auch nicht, denn sie sind ja vor allem dafür da, um für den Test zu lernen», brachte ein Junge als Gegenargument.

«Wer ist für weniger Hausaufgaben im Kanton?» Nachdem die Diskussionen beendet waren, stand kurz vor 17 Uhr auch schon die Abstimmung an. «Wer ist für weniger Hausaufgaben im Kanton?», frag-te der Ratsleiter Conrad in die Runde, und fast alle Kinder im Raum hielten schlagartig ihre Hände in die Luft. «Und wer ist für Hobbygeld?», fragte Conrad gleich anschliessend. Nur noch etwa drei Hände erhoben sich zögernd. Somit war die Entscheidung wohl gefasst, und die Parlamentarierinnen und Parlamentarier entschieden sich fast einstimmig für eine Petition zur Reduktion der Hausaufgaben. «Somit werden wir das Anliegen der Ratsleitung in Auftrag geben und eine Petition einreichen.» Mit diesen Worten ertönte ein lauter Applaus im Saal, und die Session wurde geschlossen.

Foto: Carol Mettler

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