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Frauen an zwei Orten in der Mehrheit

Im Kanton Schwyz sind nach der jüngsten Wahl weniger Exekutiven als noch vor zwei Jahren mehrheitlich mit Frauen besetzt. Hingegen legen die Frauen zahlenmässig in der Führungsspitze der Kommunen zu.

Vor zwei Jahren hatte das Frauennetz Kanton Schwyz nach den Gemeinde- und Bezirkswahlen eine Aufstellung veröffentlicht zum Frauenanteil in den Gemeinderäten. Damals war der Anteil über alle Gemeinden betrachtet um 4,2 Prozent auf 27,6 Prozent angestiegen. Alpthal, Sattel und Vorderthal wurden danach von einer Frauenmehrheit geführt, ein Novum im Kanton.

In Alpthal gibt es eine weibliche Mehrheit Nach den jüngsten Wahlen vom vergangenen Sonntag ist diese weibliche Mehrheit nur noch in Alpthal und neu in einer Ausserschwyzer Gemeinde gegeben: In der Gemeinde Schübelbach wurden Nadia von Holzen (parteilos, neu), Leandra Spirig (parteilos, bisher), Janine Bodmer (FDP, bisher) und Valeria Geissbühler (SVP, bisher) in die Exekutive gewählt beziehungsweise bestätigt. Nadia von Holzen nimmt ab der neuen Amtszeit den Sitz des zurücktretenden Beat Steiner (Mitte) ein. Somit sind künftig vier der insgesamt sieben Sitze von Frauen besetzt. Über alles betrachtet ist der Frauenanteil in den Schwyzer Gemeinderäten aber weiterhin noch weit weg von einem 50:50-Verhältnis – oder gar von einer Mehrheit.

Zwei Neue kommen dazu

An der Spitze der Schwyzer Kommunen tut sich indes etwas: Dort sind mehr Frauen als bisher in der Leitungsposition – nämlich in Alpthal, Ingenbohl, Muotathal, Sattel (neu) und im Bezirk Gersau (neu) sowie im Bezirk Höfe sind beziehungsweise bleiben die Präsidien in Frauenhand. Es sei zwar nur ein kleiner Anstieg des Frauenanteils, erklärt Ruth von Euw, Präsidentin der Gleichstellungskommission: «Es freut mich aber sehr, dass wir damit auf allen Ebenen von der Gemeinde über den Bezirk bis zum Kanton in den Räten den Frauenanteil erhöhen konnten», führt Ruth von Euw aus. «Wir sind aber noch weit weg von einer paritätischen Vertretung, weshalb werden alle weiter daran arbeiten müssen.» Ins gleiche Horn stösst Katja Aldi, Präsidentin des Frauennetzes Kanton Schwyz: «Wir freuen uns über den Trend des steigenden Frauenanteils in unseren Gemeinde- und Bezirksräten. Jede Erhöhung, mag sie auch noch so klein erscheinen, ist ein Schritt in Richtung einer vielfältigeren und repräsentativeren politischen Landschaft.» Katja Aldi betont zudem den Effekt, den das auf die weitere Entwicklung hat: «Die wachsende Präsenz von Frauen in unseren Gremien unterstreicht die Bedeutung von Vorbildern und deren Einfluss auf zukünftige Generationen. Wir haben beobachtet, dass in Gemeinden mit bereits mehreren Frauen im Rat die Anzahl der Vertreterinnen tendenziell weiter ansteigt. Dies bestätigt unsere Überzeugung, dass Vorbilder und Sichtbarkeit entscheidende Faktoren sind, um Frauen zu ermutigen, sich politisch zu engagieren und ihre Stimme zu erheben.»

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