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Ostergeschenke

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ZWISCHENLUEGETEN 3

In einem Anfall von Familiensinn habe ich Kevin und meiner Ex ein Osterei geschickt. Der Bub bleibt ja mein Bub, im Gegensatz zu seiner Mutter, die mal meine Frau gewesen ist. Und es kam, wie es kommen musste: Auch Kevin hat mir daraufhin ein Osterei geschickt. Das ist zwar lieb von ihm. Aber eigentlich hätte er mir gescheiter eine Wurst geschenkt. Süsses mag ich nicht so. Und auf den Grill damit kannst eh verges-sen. Und selbst eine Freundin damit beglücken ist mangels Vorhandensein nicht möglich.

Zur Ankurbelung meiner mässig vorhandenen Freude habe ich dann das Osterei versteckt. Das habe ich wirklich gemacht. Soll aber niemand glauben, ich sei schizophren oder so. Es ging mir nicht um den Kitzel des Suchens im Sinne von warm und wärmer. Ey man, ich bin kein Grundschulrepetent, ich bin Haschy Gyr Automech downtown zurich! Der weiss, was er tut. Seine Arbeit rettet den Leuten auf der Strasse das Leben. Sodann habe ich also das Schoggiei am Ostersamstag im Garten der Zwischenluegeten versteckt. Ziemlich gut getarnt, mit Ästen und dem alten Laub, das da unter dem Strauch überwinterte. Von aussen sah man überhaupt nichts. Nada.

Am Ostersonntag mache ich mich frohen Mutes auf in den Garten, schlendere auf den Busch zu, bücke mich unter den Strauch, taste nach dem gut getarnten Osterei … und greife ins Leere! Das Ei ist weg, verschwunden, antimaterialisiert. Der falsche Busch, der falsche Garten? Also ganz weg war es nicht. Die Cellophanfolie lag wüst zerzaust im Versteck, und einige Krümel ebenso. Seitdem glaube auch ich, dass es in unserer Gegend tatsächlich Füchse gibt.

* Fein säuberlich räumte Herr Hanspeter Gyr die Überreste zusammen. Holte eine Brat-wurst aus dem Kühlschrank und heizte den Grill ein. So wurde Ostern auch für ihn doch noch zum Fest.

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