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Klingendes Mehrgang-Menü mit musikalischen Zutaten

Klingendes Mehrgang-Menü mit musikalischen Zutaten Klingendes Mehrgang-Menü mit musikalischen Zutaten

Dani Häusler, Cyrill Greter, Severin Suter und Sonja Füchslin sowie das «Risikogrüppli» musizierten am Sonntagmorgen vor vollen Rängen in der Fram. Auf dem Programm standen volkstümliche Kompositionen von Zeno Schneider – aber nicht nur: Die musikalische Matinée gewährte auf humoristische Art sehr persönliche Einblicke in sein Leben.

Das Matinée-Konzert in der Fram war als «Meisterküche von Meisterköchen: Klingendes Mehrgang-Menü mit Zutaten aus dem Pflanzplätz von Zeno Schneider» angekündigt. Der kulinarische Kalauer gründet auf der Tatsache, dass die vier Profi-Musizierenden Zeno Schneiders musikalisches Gemüse zu einem meisterhaften Ohrenschmaus-Menu verarbeiteten. Der versprochene Genuss blieb nicht aus, das zahlreich erschienene Publikum schwelgte in den volkstümlichen Melodien und erfuhr nebenbei so manches sehr persönliche Detail aus dem Leben des mit vielen Talenten gesegneten Mannes.

Charmante Moderatorin

Ursi Staub-Arnold, seit vielen Jahren mit Zeno und seiner Frau Marann Schneider befreundet, moderierte die Veranstaltung mit «Ürner» Schalk und Charme. Zu Zeno Schneiders Begabungen meinte sie: «Ich als kleiner Stümper frage mich: Was kann er eigentlich nicht?» Unter anderem ist sie Gründungsmitglied des musikalischen Quartetts «Risikogrüppli », dem auch ihr Mann Markus Staub, Stephan Gassner und der Komponist selbst angehören. Zurzeit pausiert Ursi Staub verletzungsbedingt; an ihrer Stelle hat Helen Küchler die Bratsche übernommen.

Wer bei Risikogrüppli an Corona denkt, liegt nicht falsch: Sehr viele Kompositionen für die Besetzung Klarinette, Bratsche, Kontrabass und Klavier sind in der Zeit der Covid-Pandemie und des Lockdowns entstanden. Der Name geht ursprünglich darauf zurück, dass die Gründung des Ensembles ein kleines musikalisches Wagnis war, wie Zeno Schneider erläuterte: «Was macht eine Risikogruppe? Sie sucht das Risiko, so haben wir gemeinsam zu musizieren begonnen.» Mehr als siebzig Kompositionen Wer Musik macht, braucht Noten. Über siebzig Kompositionen hat Zeno Schneider bisher für das Quartett komponiert. Schon einmal war es in einem kleinen Rahmen zu einem Konzert mit den Profis Dani Häusler (Klarinette), Cyrill Greter (Bratsche), Severin Suter (Cello) und Sonja Füchslin (Klavier) gekommen. Weil es so schön war, sollte das Konzert vor grösserem Publikum wiederholt werden, worauf sich die drei Musiker und die Musikerin gerne einliessen.

Die gespielten Stücke hiessen unter anderem «Drusberg-Kamerade », «s’Ursi trumpft», «Zwee Spächt am Holz», «s’Usfährtli», «Im Chnodewald», «s’Ringgi im Chleid», «Gango-Tango» und «De Suworow». Der Stil bewegte sich fliessend zwischen Ländler- und Salonmusik, von Schnellpolkas über Walzer bis zu Tango. Die lüpfigen Tänze zeugten von der unbeschwerten Lust, kompositorisch alles auszuprobieren. Die Melodien enthielten da und dort witzige Hüpfer und verspielte Wendungen. Dass die Profis sichtlich Spass am Spielen hat-ten, zeugte von der Qualität der Kompositionen. Laien und Profis musizierten gemeinsam Auch das Original-Risikogrüppli liess es sich am Sonntag nicht nehmen,eine musikalische Kostprobe zu geben. Zum Vergleich wurde das Stück «Heugümper-Walzer» zuerst vom Laien-, da-nach vom Profiquartett gespielt. Der Unterschied war wie zu erwarten unüberhörbar, aber auch ein sympathischer Beweis dafür, dass Musizieren durchaus gewisse Risiken birgt. Die musikalischen Darbietungen wurden von Zeno Schneider mit projizierten Fotos auf sehr persönliche Art vorgestellt. Schnappschüsse von gemeinsame Wandertouren und Jassabenden dokumentierten die tiefe Freundschaft zwischen Schneiders und Staubs.

Die Konzert-Matinée wurde mit einem gemeinsam gespielten Stück beendet, das alle acht Musikerinnen und Musiker gemeinsam darboten. Der Applaus für das «Risikogrüppli», die Profi-Musizierenden und den Komponisten war verdient. Der Auftritt war einmalig – eine CD wird es leider nicht geben.

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