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Optimismus…

Optimismus… Optimismus…

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SZKB Standpunkt

…ist wohltuend. Wer mit Zuversicht in die Zukunft schaut und sich nicht allein auf Sorgen und Risiken konzentriert, hat vermutlich ein glücklicheres Leben. In Amerika, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten und des «American Dream», wird das «positive Denken» fast schon als Mantra gelebt. Gemäss Studien haben Sporttreibende mehr Erfolg, wenn sie an den Sieg glauben; Optimistinnen leben offenbar länger als Pessimisten. Und wer würde ein Unternehmen starten, wenn er oder sie nicht an den Erfolg glaubt? Übertriebener Optimismus kann an den Finanzmärkten jedoch teuer werden. So waren die Erwartungen an Zinssenkungen in den USA und in der Eurozone bereits im März verfrüht. Die Inflationszahlen haben enttäuscht und die Währungshüterinnen und -hüter beidseits des Atlantiks haben klargemacht, dass der März noch keine tieferen Zinsen bringt. Gleichwohl stimmen die mittelfristigen Aussichten optimistisch: Früher oder eben später werden die Zentralbanken der Wirtschaft die Zinsbremsen lockern. Wir rechnen weiterhin damit, dass es mindestens Frühsommer wird, bis die Leitzinsen fallen. Optimistisch zeigen sich die Anlegenden jedoch an den Aktienmärkten. Wöchentlich neue Rekordstände, etwa in den USA und in Japan, dominieren die Schlagzeilen. Wir glauben, dass dies noch nicht das Ende der Entwicklung ist und behalten Aktien in unseren Portfolios übergewichtet.

Die künstliche Intelligenz beflügelt die Märkte besonders stark und das konjunkturelle Umfeld hat sich vielerorts verbessert. Im Industriesektor sind nun vereinzelte Lichtblicke sichtbar. Für einen Ausbruch aus der Stagnation reicht dies allerdings noch nicht. Optimismus lässt sich auch anordnen. Beispielsweise in Form des Wachstumsziels von 5%, das die chinesische Regierung jüngst verkündet hat. Allerdings sind die Reformen oder Stimuli, die dafür nötig sind, nicht erkennbar. Ob China mit einer binnenorientierten Wirtschaftspolitik, Einschnitten im Unternehmertum und dem hoch verschuldeten Immobiliensektor zurück zum hohen Wachstum findet, bleibt offen. Und letztlich lassen sich mit Optimismus Wahlen gewinnen. Die zentrale Weichenstellung in diesem Jahr ist die absehbare Wiederholung von Biden vs. Trump in den US-Präsidentschaftswahlen. Beide versprechen eine «bessere Zukunft», jedoch mit völlig unterschiedlichen Argumenten. Aus Anlagesicht ist derweil nicht klar, welcher Wahlausgang optimistischer stimmen soll. Denn während beiden Präsidentschaften sind die Aktienindizes trotz Pandemie und Inflation stark angestiegen.

Thomas Rühl Chief Investment Officer Leiter Research

Defensiver Schweizer Markt derzeit wenig gefragt

(01.01.2024 bis 07.03.2024; Total Return in CHF, indexiert auf 100 / Quelle: Bloomberg, SZKB)

Aktien: Schweiz Eurozone USA

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