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Viele Hände und Augen führen zum Wahl- und Abstimmungsergebnis

Viele Hände und Augen führen zum Wahl- und Abstimmungsergebnis Viele Hände und Augen führen zum Wahl- und Abstimmungsergebnis

Übermorgen ist Wahl- und Abstimmungssonntag. Damit am Sonntagnachmittag dem Stimmvolk die Ergebnisse präsentiert werden können, braucht es viele Helfer und ein bewährtes System. Ein Blick hinter die Kulissen und in die Vergangenheit.

Der kommende Sonntag wird von vielen, insbesondere von den Kantons- und Regierungsratskandidaten, mit grosser Spannung erwartet. Irgendwann am Sonntagnachmittag werden die Resultate bekannt gegeben. Wer die EA-App installiert hat, sieht diese dann sofort auf seinem Smartphone. Doch was steckt eigentlich dahinter? Wie werden die Stimmen gezählt, und war es schon immer so, wie es heute ist?

Rund 60 Helfer

Das Öffnen des ersten Rücksendecouverts am Sonntagmorgen um etwa 8.30 Uhr ist der Start-schuss für den Zählmarathon im Einsiedler Rathaus. Von jetzt an werden in etwa 7 Stunden bis zu 60 Helferinnen und Helfer mit der Sortierung, Zählung und Auswertung der Stimm- und Wahlzettel beschäftigt sein. Die Helfer sind die Mitglieder der Wahlund Abstimmungsbüros. Der Bezirksrat wählt dieses im Rahmen der ordentlichen Konstituierung alle zwei Jahre. Die meis-ten Helfer sind von den Ortsparteien vorgeschlagen. Doch es gibt auch Parteilose, welche den Bezirk beim Zählen unterstützen. Als Lohn winken 35 Franken die Stunde und ein Znüni.

Von der Grobsortierung zur Präzisionswaage Im Ratsaal und Genossenzimmer sowie in einem Sitzungszimmer erfolgen zunächst die Grob- und Feinsortierung. Danach folgt – bei Wahlen – am selben Ort eine Bereinigung der veränderten Wahlzettel. Bei Sachvorlagen erfolgt die Trennung der Stimmzet, tel in Ja, Nein, Leer oder Ungültig. Die Stimmzettel werden nach erfolgter Aussortierung gezählt beziehungsweise mit kalibrierter Präzisionswaage gewogen.

Betrug ausgeschlossen Kann man als Helfer eigentlich betrügen und einem Kandidaten oder einer Sachvorlage einen Vorteil verschaffen? «Ein erfolgreicher oder relevanter Betrug ist praktisch ausgeschlossen beziehungsweise würde schnell auffallen, weil man die Anzahl Stimmrechtsausweise und die mögliche und zu erwartende Zahl an Stimmabgaben weiss», erklärt Landschreiber Patrick Schönbächler. Ausserdem sei-en in den drei Abstimmungsbüros seit mehreren Jahren engagierte und erfahrene Personen, die man auch kennt, beschäftigt. Diese machen vorab eine Grob- und Feinsortierung. Hierbei kontrolliert man sich gegenseitig. Oft sitzt man überparteilich mindestens zu zweit am Tisch. Die Stimm- und Wahlzettel werden sodann fortlaufend von den Bezirksräten eingesammelt. Die Stimmzettel werden danach nochmals überprüft, dass wirklich nur Ja-Zettel im Ja-Stapel sind und so weiter. Sortierte Wahlzettel werden wiederum von anderen Personen bereinigt und danach im kantonalen Abstimmungstool «VeWork» erfasst und nochmals kontrolliert.

Stimmzettel nicht auseinanderreissen Wer abstimmt, kann die Arbeit im Ratshaus erleichtern, indem man die Stimmzettel für die Sachvorlagen nicht auseinanderreisst, sondern im Bogen belässt. Das gilt natürlich nicht für die Wahlzettel, von denen pro Wahl nur einer eingelegt werden darf.

Wer nun die Resultate am kommenden Sonntag studiert, kann nun hoffentlich etwas bes-ser nachvollziehen, welche Manpower es benötigt, all die Stimmen unserer Region auszuwerten. Das Ganze kostet den Bezirk natürlich auch etwas. Bei bis zu 60 Helfern und 7 Stunden Arbeit bei 35 Franken Stundenlohn sind das knapp 15’000 Franken. Hinzu kommen noch die Druckund Versandkosten bei jedem Urnengang.

Foto: zvg

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