Veröffentlicht am

Nach nur knapp zwei Jahren verlässt der Direktor den Park

Nach nur knapp zwei Jahren verlässt der Direktor den Park Nach nur knapp zwei Jahren verlässt der Direktor den Park

 

Aus familiären Gründen verlässt Stefan Meier den Natur- und Tierpark Goldau. Die Kritik an der Institution ist aber stark gestiegen.

Das dauerte nicht lange: Nur knapp zwei Jahre nach seinem Amtsantritt verlässt der Baselbieter Stefan Meier seine Stelle als Tierparkdirektor in Goldau schon wieder. Meier wurde damals Nachfolger der nach wie vor weit über die Gemeinde Arth hinaus noch immer beliebten früheren Tierpark-Direktorin Anna Baumann.

«Stefan Meier verlässt die fast 100-jährige Innerschweizer Institution auf eigenen Wunsch und kehrt aus familiären Gründen zurück in seine Heimat Basel », heisst es dazu in einer Medienmitteilung. «Für das brei-te Publikum, das die Vorgespräche mit Direktor Meier nicht geführt hat, mag seine Kündigung überraschend kommen. Für uns nicht», beharrt Regula Straub, Präsidentin der Verwaltungskommission, auf ihrer Sicht: Meier habe «unbedingt noch die Eröffnung der neuen Eingangshalle und damit die Abschliessung dieses Projekts begleiten wollen». Katrina Wenger wird «vorerst interimistisch» neue Direktorin Das 16-Millionen-Franken-Projekt, das unter anderem dem Bergsturzmuseum eine neue Heimat und den Tierparkgästen eine neue Eingangshalle brach-te, wurde damals von Baumann initiiert und erfolgreich in die Wege geleitet. Am 13. Januar fand dann die offizielle Eröffnung statt, wobei es beim dazugehörigen Restaurant noch zu einer Verzögerung kommt. Das neue Lokal wird erst am 13. März seine Türen öffnen. Bis Ende Februar soll die Übergabe von Stefan Meier an seine Nachfolgerin über die Bühne gehen.

Katrina Wenger, die 53-jährige bisherige Leiterin Marketing, Verkauf und Bildung, ist Mitglied der Geschäftsleitung und wird «vorerst interimistisch» neue Direktorin. Das heisst, sie ist als künftige Direktorin bereits gesetzt, die Stelle soll, so Straub, «im Moment gar nicht ausgeschrieben werden».

«Sie wäre die optimalste Lösung », lobt Straub denn schon heute. «Wenn es so läuft, wie wir möchten, wird sie die Führung übernehmen. Aber wir wollen uns zunächst Zeit lassen und alles genau diskutieren», ergänzt Straub. Auch Katrina Wenger brauche Zeit und müsse schauen, ob sie sich diese Stelle überhaupt vorstellen könne. Aber, so Straub: «Es gibt sicher auch andere Optionen. Wir wollen uns jetzt aber drei, vier Monate Zeit zum Denken geben.» Unverständnis und Kritik am Tierpark Alles paletti also? In Goldau tönt es seit Längerem anders. Die Kritik am Tierpark wird immer lauter. Bei der Eröffnung wurden verschiedene Leute nicht eingeladen, die Preise stiegen innert Jahresfrist immens, einheimische Gewerbler aus der ganzen Region kritisieren, weder Aufträge zu erhalten noch angefragt zu werden. Die Tierpark-Führung – mittlerweile frei von Einheimischen – sei, so wird kritisiert, we-der in der Gemeinde Arth noch in der Bevölkerung des Talkessels Schwyz verwurzelt.

Straub hat von diesen kritischen Stimmen auch schon gehört. «Wenn Fehler bei der Eröffnung passiert sind, dann tut mir das leid. Im Nachhinein würde man das eine oder andere sicher anders machen.» Die Tierparkpräsidentin verspricht, «dass wir die Kritik ernst nehmen und beim 100-Jahr-Jubiläum» – das im nächsten Jahr stattfindet – «sicher korrigieren werden».

Was den Vorwurf des mangelnden Kontakts mit den «Einheimischen » betrifft, bittet Straub um Nachsicht. «Man muss uns auch Zeit lassen. Katrina Wenger hat jetzt eine Wohnung in Goldau. Sie ist also eine Teilzeit-Goldauerin. Ihre Kontakte werden vor Ort bestimmt besser.» Die Kritik an den Preiserhöhungen – sie waren schon an der letztjährigen Generalversammlung ein grosses Thema, das für Unruhe im Saal sorgte – weist die Präsidentin aber zurück. «Wir mussten diese Anpassungen vornehmen, dazu stehe ich voll und ganz. Das Angebot wurde erweitert, und weitere Projekte stehen an.» Im Vergleich zu anderen Zoos schweizweit sei der Tier-park nach wie vor sehr günstig.

Zudem: «Ein Skitag für eine vierköpfige Familie kommt für einen Tag genauso teuer wie eine Jahres-Familienkarte im Tier-park. Wir sind also auch im Vergleich zu anderen Angeboten günstig.»

Share
LATEST NEWS