Veröffentlicht am

Erste Schwyzer Chefs pröbeln mit künstlicher Intelligenz

Erste Schwyzer Chefs pröbeln mit künstlicher Intelligenz Erste Schwyzer Chefs pröbeln mit künstlicher Intelligenz

Die Wirtschaftstagung der Mitte-Partei im «Waldstätterhof» war ganz der künstlichen Intelligenz gewidmet. Erste Schwyzer Firmen setzen sie bereits ein.

«Ich träume von einem Kundengespräch, das ohne störende Bildschirme und technische Hilfsmittel zwischen dem Kundenberater und unserem Bankkunden stattfinden kann.» Dies erklärte Susanne Thellung, CEO der Schwyzer Kantonalbank, am Freitagabend im Brunner «Waldstätterhof ». Thema der von der Mitte-Partei bereits zum 33. Mal organisierten Wirtschaftstagung war die derzeit überall intensiv diskutierte künstliche Intelligenz.

SZKB sucht spielerischen Zugang Bei der Schwyzer Kantonalbank, so machte Thellung klar, setzt man sich mit dem Thema bereits intensiv auseinander. Zum einen versucht das Bankhaus, mit einer Studie abzuklären, wie der Traum von Thellung in Erfüllung gehen könnte. Zum anderen setzt sich das Kader bereits spielerisch mit möglichen Entwicklungen auseinander. «Wir wollen die Neugier der Mitarbeitenden wecken und haben festgestellt, dass schon viele die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz im privaten Bereich nutzen», so Thellung. Das Ziel ist klar: Die Bank erhofft sich beispielsweise Effizienzgewinn durch eine Entlastung der Kundenberatenden bei der Datenerfassung.

Kurpicz-Briki: «Kritisch hinterfragen» Wie gross das Interesse an den neuen Möglichkeiten durch .

künstliche Intelligenz ist, aber auch daran, wo allfällige Gefahren für die Schwyzer KMU drohen könnten, zeigte, dass über 200 Personen die Wirtschaftstagung besuchten. Unter der Moderation von Andreas Dummermuth diskutierten neben Susanne Thellung auch der Schwyzer Thermoplan-CEO Adrian Steiner sowie Mascha Kurpicz-Briki, die an der Fachhochschule Biel zu diesem Thema forscht und doziert. Begrüsst wurden die Gäste von Nationalrat Dominik Blunschy (Ibach), der die Tagungsleitung vom früheren Mitte-Nationalrat Alois Gmür übernommen hat.

In ihrem Referat machte Kurpicz- Briki klar, weshalb sie lieber von «augmented intelligence » als von künstlicher Intelligenz oder «artificial intelligence» spricht. Es gehe bei dieser Technik nämlich darum, als Werkzeug den Menschen zu unterstützen, und nicht, ihn zu ersetzen. Durch die Übernahme repetitiver Arbeiten durch Maschinen solle künftig mehr Zeit für andere Aufgaben bleiben. «Künstliche-Intelligenz- Software muss als Werkzeug betrachtet und eingesetzt werden», zog die Bieler Professorin das Fazit. «Es gilt, dies immer kritisch zu hinterfragen.» Sie sieht die Entwicklung aber durchaus positiv und ist überzeugt, dass auch das Schwyzer Gewerbe diesen Sprung schaffen wird.

Spracherkennung im Vordergrund Das sieht auch Adrian Steiner so. «Wir sind gezwungen, uns zu verändern», leitete er sein Votum ein. Für Thermoplan stehe insbesondere die Spracherkennung stark im Vordergrund, so etwa für die Erarbeitung der Gebrauchsanleitungen, aber auch für den weltweiten Kontakt mit den Serviceleuten. Schon heute versucht Thermoplan, mit KI die Produktkonstanz – ein Cappuccino ist überall gleich schmackhaft, egal mit welcher Milch er hergestellt wird – sicherzustellen. Blunschy verspricht Unterstützung durch Politik So sind allein in Weggis 40 IT-Software Fachleute dafür zuständig, die Möglichkeiten künstlicher Intelligenz für den Kaffeemaschinenhersteller einsetzbar zu machen. Steiner: «Es muss immer einen Kundennutzen ha-ben. Für uns ist wichtig, auf dieses Know-how zu setzen.» Positiv sieht denn auch Blunschy in die Zukunft des Schwyzer Gewerbes. «Ich bin überzeugt, unsere Schwyzer Unternehmen werden den Sprung zu KI schaffen. » Er versprach denn auch in seiner Einleitung, im Berner Parlament alles zu unternehmen, dass dies möglich sein wird.

Share
LATEST NEWS