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Deschwanden landet «Bombe» in Klingenthal

Deschwanden landet «Bombe»  in Klingenthal Deschwanden landet «Bombe»  in Klingenthal

Mit einem Rekordsprung landete der in Einsiedeln lebende Gregor Deschwanden am Sonntag im deutschen Klingenthal auf dem zweiten Podestplatz. Rang eins und drei holten sich die Deutschen Karl Geiger und Andreas Wellinger.

Deschwanden hatte die Weltcupsaison in Ruka und Lillehammer gut begonnen. Er sei stabil gesprungen und habe am Samstag gemerkt, dass nicht mehr viel fehlte, um einen Podestplatz anzugreifen, meinte Deschwanden gegenüber dem Einsiedler Anzeiger. «Der ers-te Sprung war solid, der zweite eine ‹Bombe›, wie man im Fachjargon sagt», so Deschwanden. Die Sprungbedingungen seien wechselhaft gewesen, mal hätten die einen, mal die anderen mehr Glück mit dem Wind gehabt. Es war ein Erfolgstag für das ganze Schweizer Team – ausser Deschwanden schafften drei weitere Schweizer den Sprung in die Punkteränge: Remo Imhof (24.), Killian Peier (26.) und Simon Ammann (29.).

Schanzenrekord im zweiten Durchgang Neben seinem ersten Podestplatz errang Deschwanden nach dem ersten Sprung über 138 Meter mit Rang 6 im zweiten Durchgang den Schanzenrekord von 146,5 Metern. Vor Deschwanden hatte zuvor Killian Peier 2019 am Weltcup im russischen Nischni Tagil den zweiten Podestplatz erreicht. 2018 sprang Simon Ammann am Weltcup in Kulm auf den dritten Platz.

Obwohl die Freude über den ersprungenen zweiten Rang riesig war, gab es nur eine kleine Feier mit Team in der Kabine. Danach machte sich Deschwanden umgehend auf den sechsstündigen Heimweg nach Einsiedeln. «Meine Familie hat den Wettkampf mitverfolgt, und viele haben mir geschrieben. Aber es hat gut getan, während der langen Autofahrt meine Gedanken zu sortieren», erzählt der 32-Jährige. Er sei sehr spät zu Hause angekommen und sei zu müde gewesen für eine Feier, aber das werde nachgeholt.

Mit mehr Selbstvertrauen nach Engelberg Bevor es am kommenden Wochenende in Engelberg weitergeht, hat Deschwanden nun etwas Zeit, um sich zu erholen und sich vorzubereiten. Dabei wird er sich auch noch die vergangenen Sprünge eingehend anschauen. «Es gibt keinen perfekten Sprung, es lässt sich immer noch etwas verbessern.» Für die nächsten Sprünge wagt er keine Prognose, doch er fühlt sich durch seinen Erfolg angespornt. «Nachdem ich mit der Schanze in Engelberg noch nicht so viel Glück hatte, trete ich jetzt mit viel mehr Selbstvertrauen an und hoffe, dass der Knopf aufgeht. » Als stärkste Konkurrenten nennt Deschwanden Karl Geiger und Andreas Wellinger (Deutschland), Stefan Kraft (Österreich), Ryoyu Kobayashi (Japan) und Anže Lanišek (Slowenien). «Es ist ein enges Feld», meint er dazu. In Engelberg werden insgesamt sechs Schweizer Skispringer dabei sein: Simon Ammann, Gregor Deschwanden, Sandro Hauswirth, Remo Imhof, Killian Peier und Yanick Wasser. Ausserdem werden drei Skispringerinnen teilnehmen: Sina Arnet, Rea Kindlimann und Emely Torazza. «Es wäre toll, wenn wir noch jemanden von den Jüngeren mitziehen könnten.»

Foto: Swiss-Ski

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