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Nach sieben Jahren kommt die Kreisel-Initiative am 3. März an die Urne

Nach sieben Jahren kommt die  Kreisel-Initiative am 3. März an die Urne Nach sieben Jahren kommt die  Kreisel-Initiative am 3. März an die Urne

Der Bezirksrat Einsiedeln will beim Grossen Herrgott verkehrstechnisch Ordnung schaffen. Er präsentiert dazu eine Kreisel-Lösing.

Es dürfte sich um die Einsiedler Initiative mit der längsten Wartefrist handeln: Vor mehr als sieben Jahren, am 31. August 2016, hat Doris Kälin eine Initiative für die «Sanierung des Grossen Herrgott zum Beispiel mittels eines Kreisels» eingereicht. Der Bezirksrat hiess die Anregung gut, vertröstete die Initiantin aber immer wieder aufs Neue. Doch nun hat die Planungsphase ihr Ende gefunden: Zuhanden der Abstimmung vom 3. März präsentiert der Bezirksrat seinen Lösungsvorschlag: einen Kreisel.

Fussgängerführung genügt nicht mehr Für den Bezirksrat steht ausser Frage, dass der heutige Verkehrsknoten «Grosser Herrgott» «nicht mehr den notwendigen Raumansprüchen entspricht und die bestehende Vortrittsregelung, die Linienführung und die Anordnung der Fussgängerstreifen nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen und Fachnormen».

In der Kritik des Bezirksrats steht vor allem die Fussgängerführung. Besonders nachteilig wirkt sich der Umstand aus, dass «es sich bei der Knotenquerung um einen Schulweg handelt, der mit dem Car-Parkplatz gleichzeitig auch eine touristische Relevanz besitzt». Strassen treffen im rechten Winkel auf den Kreisel Zentral für die vorgeschlagene Lösung ist die Strassenführung: Die vier auf den Knoten hinführenden Zufahrtsstrassen werden praktisch im rechten Winkel abgenommen und zu einem Kreisel vereinigt. Auf allen vier Armen sind im Normabstand von 5 Metern die Fussgängerstreifen mit Mittelinsel angeordnet. Ebenfalls Bestandteil des Projekts sind zwei Busbuchten auf der Etzelstrasse und Birchlistrasse mit je einem gedeckten Warteplatz.

Mit der neuen Verkehrslenkung strebt der Bezirksrat eine Entflechtung an, wozu auch die neue Zu- und Wegfahrt auf den Brüelplatz beiträgt. Bisher war diese identisch mit der Fussgängerführung; nun wird sie an die Etzelstrasse verlegt.

Nach Ansicht des Bezirksrats wird die Sicherheit für die Fussgänger durch den Kreisel «massiv erhöht». Durch die neuen Querungsmöglichkeiten über die Etzel- und Birchlistrasse werden die künftigen Bushaltestellen sowie im Winter die Langlaufloipen erreichbar. Im Weiteren werden sämtliche Bushaltestelle hindernisfrei ausgestaltet.

Die Entsorgungsstelle und die Kurzzeitparkplätze auf dem Brüelplatz gibt es zwar auch in Zukunft noch, doch werden sie im Rahmen der allgemeinen Entflechtung verschoben. Keine nennenswerten Einschnitte gibt es für die Chilbi: Sie kann ohne Einschränkungen weiterhin auf dem Brüelplatz durchgeführt werden. Die Baumgruppe ist in einem schlechten Zustand Für den Bezirksrat Einsiedeln kann mit der Kreisellösung «Grosser Herrgott» eine «übersichtliche, sichere, langfristige und gute Lösung erzielt werden».

Besondere Aufmerksamkeit verdiente auch die Baumgruppe rund um das Wegkreuz. Aus Platzgründen steht diese nicht etwa im Zentrum des Kreisels, sondern an dessem Rand. In seinen Ausführungen merkt der Bezirksrat an, dass die Bäume teilweise beschädigt und geschwächt sind. Dennoch spricht er sich dafür aus, die Baumgruppe «bestmöglich zu schützen und erhalten»; derzeit schliesst er aber nicht aus, dass die Bäume ersetzt werden müssen.

Noch eine offene Frage zum Landerwerb Mit seinem Aussendurchmesser von 26 Metern erreicht der Kreisel eine beachtliche Ausdehnung. Das wirkt sich auf den Flächenverbrauch aus: Um auf die für die Umsetzung des Projekts benötigten 1558 Quadratmeter zu kommen, muss der Kreisel in Richtung Brüelwiese verschoben werden. Doch dieses Land gehört dem Kloster Einsiedeln.

Gemäss Bezirksratsbeschluss vom 16. Februar 2011 liegt der Landerwerbspreis für Infrastrukturprojekte und eingezontes Land bei 158,40 Franken pro Quadratmeter, was vorliegend einem Gesamttotal für den Landerwerb von rund 247’000 Franken entspricht. Gemäss Bezirksrat sei das Kloster «damit grundsätzlich einverstanden, hätte im Rahmen dieser Sachvorlage aber einen Realersatz (Landabtausch) bevorzugt». Ob ein solcher möglich ist, will der Bezirksrat zu einem späteren Zeitpunkt prüfen – und gegebenenfalls mittels separater Abstimmung dem Stimmvolk vorlegen.

Die Gesamtkosten für die beschriebene Lösung liegen bei 4,93 Millionen Franken. Darin eingeschlossen sind auch jene 750’000 Franken, welche der Einsiedler Souverän bereits im Mai 2022 im Rahmen des neuen Buskonzeptes bewilligt hat. Sodann stimmt Einsiedeln am 3. März 2024 über einen Kredit von 4,181 Millionen Franken ab. Ein Ja und keine Verzögerungen vorausgesetzt, soll der Kreisel in den Jahren 2025 und 2026 realisiert werden. Die Rechnungsprüfungskommission heisst die Vorlage gut.

erhöhen. Illustration: Bezirk Einsiedeln

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