Veröffentlicht am

Häufigkeit und Intensität haben in den letzten 30 Jahren zugenommen

Häufigkeit und Intensität haben in den letzten 30 Jahren zugenommen Häufigkeit und Intensität haben in den letzten 30 Jahren zugenommen

Extreme Wetterverhältnisse haben laut Theo Weber, Vorsteher des Schwyzer Amts für Wald und Natur, Einfluss auf Felsstürze und Erdrutsche.

Im Mai sorgte ein grosser Erdrutsch dafür, dass die Strasse von Sisikon nach Riemenstalden gesperrt wurde. Während des Sommers donnerte rund eine halbe Million Kubik Fels im Gwalpetengebiet ins Tal, und vergangene Woche verschüttete ein grosser Erdrutsch die Strasse ins Lipplis. Ist es reiner Zufall, dass gleich drei grössere Naturereignisse in der Region in nur einem Jahr stattgefunden haben?

«Die Gründe für solche Ereignisse sind immer vielschichtig. Wir stellen aber fest, dass die Häufigkeit und Intensität von grösseren Naturereignissen in den letzten dreissig Jahren zugenommen hat», erklärt Theo Weber, Vorsteher des Schwyzer Amts für Wald und Natur. Das habe sicher einen Zusammenhang mit dem Klimawandel, sei aber nicht nur diesem zuzuschreiben, da viele Faktoren bei solchen Ereignissen reinspielen würden, so Weber weiter. Gwalpeten «kontrollierter», Lipplisbüel spontaner Abbruch «Es ist kein Geheimnis, dass Wetterextreme zugenommen haben. Vor allem der schnelle Wechsel zwischen Wärme und Kälte beeinflusst dabei das Gestein », führt Weber weiter aus. Beim Felssturz im Gwalpetengebiet sei eine extreme Zerklüftung zu verzeichnen gewesen, die sich akzentuiert habe. Während der damalige Felssturz sich abzeichnete und daher im kontrollierten Rahmen ablief, war der Erdrutsch im Lipplisbüel ein Spontanereignis.

«Auslöser des Erdrutsches war der hohe Niederschlag von letzter Woche, nachdem es zuvor weit hinunter geschneit hat-te und anschliessend schnell wieder wärmer wurde», erklärt Weber. Solche Spontanabbrüche können immer wieder passieren. Aufgrund der Gefahr von Nachbrüchen bleibt die Strasse ins Lipplis vorerst gesperrt, gemäss Theo Weber ist eine Öffnung vor Ende des anstehenden Winters nicht realistisch.

Rossberg und «Chilestei» ob Muotathal unter Beobachtung

Beim Ereignis im Lipplisbüel lösten sich zwischen 2500 und 5000 Kubikmeter an Felsmaterial. Weitere Gebiete, die Gefahrenpotenzial bergen und unter Beobachtung des Schwyzer Amts für Wald und Natur stehen, sind das Absturzgebiet am Goldauer Rossberg und der «Chilestei » oberhalb der Gemeinde Muotathal. Dass sich die Berge abbauen, ist, so Weber, auch ein natürlicher Prozess. Der berühmte Schweizer Geologe Albert Heim (1849–1937) stell-te einst fest: «Jeder Berg neigt dazu, flach zu werden.»

Foto: zvg

Share
LATEST NEWS