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Für Jugendliche in schwierigen Situationen: Steht das Case Management vor der Wiedereinführung?

Vier Mitte-Kantonsräte fordern den Regierungsrat mit einem Postulat auf, eine Wiederaufnahme des Case Managements Berufsbildung für Jugendliche in schwierigen Situationen zu prüfen.

UA. Im Jahr 2014 entschied der Regierungsrat des Kantons Schwyz, das Projekt «Case Management Berufsbildung» nach fünf Jahren nicht mehr weiterzuführen. Nun, die Zeiten ha-ben sich gewandelt. Der Kanton Schwyz verzeichnete in den letzten Jahren grosse Einnahmenüberschüsse.

Abbrüche verhindern – Berufsbildung stärken Die Mitte-Kantonsrätin Irene Huwyler Gwerder (Rickenbach/ Schwyz) und die Mitte-Kantonsräte Christian Holenstein (Wangen), Remo Di Clemente (Steinen) und Mathias Bachmann (Küssnacht) sehen Handlungsbedarf. Sie fordern den Regierungsrat auf, die Wiedereinführung des Case Managements zu prüfen und dem Kantonsrat eine Vorlage zu unterbreiten. Oder der Regierungsrat solle direkt wieder ein entsprechendes Angebot aufgleisen.

Mit dem Case Management würde ein Beratungsangebot geschaffen für Lernende und Lehrfirmen bei Schwierigkeiten, Problemen oder Lehrabbrüchen. Dabei solle der Grundsatz verfolgt werden: kein Abbruch ohne Anschlusslösung. Es würden immer mehr Jugendliche an psychischen Problemen leiden, deshalb sei Zeit zu handeln, schreiben die Postulanten.

Auch das Stichwort Fachkräftemangel fällt. Es sei Zeit, die Verantwortung gegenüber der jungen Generation nach knapp zehn Jahren wieder wahrzunehmen. Mit dem Wiederaufbau des Case Managements könne die erfolgreiche Berufsbildung gestärkt werden.

Die Berufsbildung ist nach wie vor gefragt

Dass die Berufsbildung erfolgreich ist, belegen Zahlen des Amtes für Berufsbildung Kanton Schwyz. Bis 31. Juli sind im Kanton 1119 Lehrverträge abgeschlossen worden, 30 mehr als vor einem Jahr. 392 Lehrstellen seien noch offen, berichtet Amtsvorsteher Oscar Seger. Die effektive Zahl liege vermutlich noch höher. Wie viele Lehranwärter noch keine Lehrstelle haben, sei nicht bekannt.

Und genau hier liegt nach Ansicht der Postulanten der Hund begraben. Solange nur der Erfolg gemessen werde, sei alles gut. Wolle man jedoch auch die Schwierigkeiten integrieren, so brauche es neue (alte) Instrumente wie das Case Management.

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