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Bienen haben Winter besser überstanden als im Vorjahr

Dass Bienenvölker über den Winter sterben, ist «normal». Letztes Jahr waren es aber 39 Prozent. Bei Apisuisse ist man froh, dass sich die Situation dieses Jahr wieder etwas beruhigt hat.

Wenn im Frühling und Sommer die Bienen in den Gärten sum-men, so ist dies keinesfalls selbstverständlich. Denn das Überleben während des Winters und der Start in die wärmere Jahreszeit sind für Bienenvölker eine Herausforderung. Eine auf 1451 Imkerinnen und Imker mit 1711 Bienenständen und fast 24’000 Bienenvölkern abgestützte Umfrage brachte hervor, dass heuer 15 Prozent der Bienenvölker über den Winter gestorben sind. Dies sei eine Verbesserung zum Vorjahr, als über ein Fünftel den Winter nicht überlebte. Im vergangenen Jahr herrschte ein gutes «Flugwetter» Hinzu kommen die Verluste vor dem Einwintern von August bis Oktober. Diese betragen 6,5 Prozent und sind ähnlich wie im letzten Jahr. Es gibt auch Bienenvölker, die den Winter überleben, aber zu schwach sind, um sich zu einem starken Volk zu entwickeln. Diese Verluste belaufen sich heuer auf elf Prozent. Nach Adam Riese ergeben diese Verluste zusammen einen Völkerverlust von 32,5 Prozent. Also rund jedes dritte Bienenvolk sieht den nächsten Frühling nicht. Im Vorjahr waren es noch 39,1 Prozent der Völker, die nicht durchkamen.

Als Grund für die willkommene Verbesserung gibt Apisuisse das für Bienen optimale warme Wetter im vergangenen Jahr an. «Dies bot den Bienen – anders als das nasskalte Wetter im Jahr 2021 – genug Möglichkeiten, Pollen und Nektar zu sammeln, um sich zu vitalen Völkern zu entwickeln », schreibt der Dachverband der Schweizer Bienenzüchtervereine.

Mit 19,5 Prozent direkten Winterverlusten hat die Region Zentralschweiz dieses Jahr die grössten Verluste erlitten. «Dies dürften jedoch natürliche Schwankungen sein», vermutet Bruno Reihl, Imker und ehemaliger Bieneninspektor aus Wilen. Die Zentralschweiz sei jedenfalls nicht immer die Region mit den meisten Völkerverlusten. Die Region Mittelland verzeichnete mit 10,8 Prozent die geringsten Verluste.

Im Kanton Schwyz gab es weniger Verluste Noch genauere Zahlen für den Kanton Schwyz hält Sarah Grossenbacher von der Kommunikation Bienen Schweiz bereit. Aller-dings sind das nun wieder Zahlen, welche die Gesamtverluste, inklusive Einwintern und zu schwache Völker im Frühling, beinhalten. Diese betragen 30,9 Prozent, das sind 1,6 Prozentpunkte unter dem schweizerischen Durchschnitt.Es haben jedoch nur 16 Imkerinnen und Imker mit 18 Bienenständen mitgemacht. Eingewintert wurden von den Teilnehmenden 227 Bienenvölker (Stand 1. Oktober 2022). Bis zum Stichtag am 1. April gin-gen siebzig Völker verloren.

Vielfältiges Blütenangebot über die ganze Saison Alle Bienenarten, sowohl Honigals auch Wildbienen, brauchen für ihre Entwicklung ein vielfältiges Blütenangebot, das ihnen über die ganze Saison Nektar und Pollen liefert. Nur so können sie ihre Brut versorgen und sich optimal auf den Winter vorbereiten. Nach der prächtigen Frühlingsblüte sieht das Nahrungsangebot im Sommer jedoch karg aus.

Um die Situation zu verbessern, hat Bienen Schweiz eine Blühflächenoffensive gestartet. Rund eine halbe Million Quadratmeter Blühflächen warten nun auf Blühpatinnen und Blühpaten, die das grosse Aufblühen finanziell unterstützen.

Informationen zum Projekt sind zu finden unter www.bienen.ch/bluehflaechen. Weitere Infos über Bienen unter www.bienenzeitung.ch.

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