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Neue Runde im Poststellen-Streit – Postchef Levrat soll ins Tal kommen

Fred Föhn gibt nicht auf. Er zieht das Urteil zur Postschliessung in Muotathal vor das Bundesgericht.

«Für uns war das alles schon lange abgeschlossen. Aber für die Gemeinde bin ich froh, dass die Auseinandersetzung nun erledigt ist.» So reagierte die Muotathaler Gemeindepräsidentin Maria Christen Anfang Monat. Damals wurde bekannt, dass das Bundesverwaltungsgericht eine Beschwerde gegen die PostCom abgewiesen hatte. Hintergrund ist die jahrelange Kontroverse um die Schliessung der Muotathaler Poststelle und die Integration der Postfiliale in den Volg. Seit dem Jahr 2021 wird der Einwohnerschaft dort die Möglichkeit geboten, ihre Postgeschäfte abzuschliessen.

Jetzt, nicht einmal einen ganzen Monat später, wird klar: Die Gemeindepräsidentin hat sich getäuscht, das Geschäft bleibt auf der Traktandenliste. Fred Föhn: «Als Urschwyzer bin ich gefordert» Was eigentlich zu erwarten war, trifft jetzt nämlich ein: Fred Föhn, der als Beschwerdeführer gegen die PostCom vor Bundesverwaltungsgericht unterlag, akzeptiert das Urteil nicht und zieht dieses nun an das Bundesgericht weiter. «Als Urschwyzer und Demokrat bin ich gefordert, angesichts der Übertretungen der Post CH AG bei der Schliessung der Poststelle Muotathal so zu handeln», hält Föhn in einem Schreiben an Christian Levrat, den Verwaltungsratspräsidenten der Post, fest.

Der Brief an Levrat zeigt die Argumente, mit denen Föhn seine erneute Beschwerde an die nächsthöhere und somit letzte Gerichtsinstanz in der Schweiz begründet. Das Bundesverwaltungsgericht, so Föhn,habe nämlich «in der Sache» gar nicht entschieden. Es habe lediglich festgehalten, dass er die Voraussetzungen nicht erfülle, damit das Gericht in der Sache entscheide. Selbst wenn er unterlegen wäre, hätte er das Urteil «zähneknirschend akzeptiert», auch wenn er die «richterliche Bankrotterklärung für fürchterlich gehalten hätte», schreibt Föhn.

Ein Brief für den Post-Chef

Er will Post-Chef Levrat mit seinem Brief persönlich über den Gang an das Bundesgericht informieren. Und appelliert an die-sen: «Mein Vorschlag ist, dass Sie den gerichtlichen Auseinandersetzungen ein Ende bereiten und so auch zur Entlastung des Bundesgerichts beitragen. » Es stehe in seiner Macht. «Sie haben es in der Hand, ein Zeichen innerhalb des Betriebs zu setzen, indem Sie veranlassen, dass die Post das Dossier Schliessung Poststelle Muotathal gründlich analysiert und die fälligen Konsequenzen zieht.» Er stelle sich jedenfalls vor, dass es Levrat in seiner Funktion nicht egal sein könne, ob Ethik und eine gute Kultur beim gelben Riesen einen gebührenden Platz hätten. «Sie werden erkennen, dass diesbezüglich Handlungsbedarf besteht», betont Fred Föhn.

Das Schreiben an Levrat ist schliesslich mit einer Einladung verbunden: Fred Föhn lädt den Postverwaltungsratspräsidenten Christian Levrat zu einem Besuch «in unserem Tal ein, um sich selber ein Bild zu machen». Per ÖV soll dann auch der Nachbargemeinde Illgau ein Besuch abgestattet werden. «Sie würden dann meine relevanten Vergleiche – in der Sache! – verstehen, auf denen meine Argumentation beruht. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie diese Einladung annehmen könnten.»

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