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«Werde die Institution vermissen»

«Werde die Institution vermissen» «Werde die Institution vermissen»

St. Anna, das Alters- und Pflegeheim von Sattel, Rothenthurm und Steinerberg, leert sich sukzessive

So erleben ein Bewohner und eine Pflegefachkraft das baldige Ende des Alters- und Pflegeheims St. Anna in Steinerberg.

Das St. Anna in Steinerberg leert sich. Immer weniger Bewohnerinnen und Bewohner leben im Alters- und Pflegeheim, seit Ende letzten Jahres bekannt gegeben wurde, dass das Haus schliessen wird, vor allem wegen des Fachkräftemangels. Die Seniorinnen und Senioren ziehen in andere Heime um und verlassen die Gemeinschaft.

Der 80-jährige Thomas Flury aus Seewen ist einer der Bewohner, dem die Züglete noch bevorsteht. Am 14. Februar waren es exakt drei Jahre her, seit er ins St. Anna eingezogen ist. Die Nachricht, dass das Heim schliessen werde, traf ihn im letzten Jahr «wie ein Blitz aus heiterem Himmel».

Ein Lob an den Heimleiter

Es ist einsam geworden im Flügel, in dem Thomas Flury sein Zimmer hat. Auf die Frage, was ihm im St. Anna ans Herz gewachsen sei, sagt er: «Heimleiter Franz Schuler. Er ist zuständig für die verlorenen Kinder hier. Er schaut zu mir.» Schuler wirkt schon dreissig Jahre im Heim und pflegt das Gemeinschaftliche, das Familiäre, das viele im Heim schätzen.

Im Stübli auf seinem Stock sitzt der Pensionär nun alleine am Tisch. Früher hätten sie hier zusammen Kreuzworträtsel gelöst. Um Bewohnerinnen und Bewohner zu treffen, geht Thomas Flury jetzt in die Cafeteria. Inzwischen nimmt die geschrumpfte Gemeinschaft die Mahlzeiten auch dort ein, zu verloren wären sie im Speisesaal. Flury wird in einem der Heime im Talkessel Schwyz unterkommen. Ein Imkerkollege wird ihm, der früher Bienen züchtete, beim Zügeln helfen. Was nimmt er mit? «Ich habe nicht viel. Den Tisch, den TV und guten Willen.» Ob er die Mitbewohnenden vermissen wird? «Ich werde die gesamte Institution vermissen, so wie sie war. Sie haben es hier gut gemacht. » Dass er demnächst zügeln muss, gebe ihm «nicht zu studieren». Pragmatisch sagt er: «Es fängt etwas Neues an.» Das Gespräch mit dem 80-Jährigen zeigt: Er war zufrieden mit dem St. Anna, allen voran mit dem Chef, aber auch mit dem Personal.


Pflegemitarbeiterin Mara Lamberti verlässt nach 22 Jahren das Alters- und Pflegeheim St. Anna schweren Herzens.

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