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«Ich habe die Reibereien satt»

«Ich habe die Reibereien satt» «Ich habe die Reibereien satt»

Im Gemeinderat in Unteriberg ist Feuer im Dach

Die Gemeinderätin Irene Kälin-Kuriger hat ihren Gemeinderatskollegen in Unteriberg am Dienstag mitgeteilt, dass sie aus persönlichen Gründen per sofort aus dem Gemeinderat zurücktritt.

«Irene Kälin-Kuriger wurde an der Ersatzwahl vom 27. September 2020 in den Gemeinderat gewählt », schreibt der Gemeinderat Unteriberg in einer Medienmitteilung: «Sie übernahm von ihrem Vorgänger das Ressort Umwelt und Infrastruktur. An den kommunalen Erneuerungswahlen vom 15. Mai 2022 wurde sie in ihrem Amt für vier weitere Jahre bestätigt.» Die Gemeinderatskollegen sprechen Irene Kälin-Kuriger für ihre geleistete Arbeit zum Wohle der Allgemeinheit den besten Dank aus. Das sofortige Ausscheiden von Irene Kälin-Kuriger macht eine Ersatzwahl für die laufende Amtsperiode 2022– 2026 nötig.

«Ich wurde übergangen» Die Ersatzwahl für den vakanten Gemeinderatssitz findet voraussichtlich am 18. Juni statt. Genauere Informationen hierzu würden zu einem späteren Zeitpunkt publiziert. «Bis zur Besetzung des vakanten Sitzes werden die Geschäfte des Ressorts Umwelt und Infrastruktur vom Stellvertreter geführt», teilt der Gemeinderat mit.

«Ich habe die Reibereien im Gemeinderat von Unteriberg satt», begründet Irene Kälin-Kuriger ihren sofortigen Rücktritt: «Ich wurde vom Gemeindepräsidium übergangen. Es wurde über meinen Kopf und die zuständige Kommission hinweg entschieden. » So habe sie das Vertrauen in einen Teil des Gemeinderats verloren und sehe keine ausreichende Basis mehr für eine weitere Zusammenarbeit. Unterschiedliche Auffassungen in Sachen Ressortführung «Diese unheilvolle Entwicklung hat bereits unter dem früheren Gemeindepräsidium eingesetzt und sich nun unter dem jetzigen Präsidium leider fortgesetzt», sagte Kälin-Kuriger: «Ich habe meine Funktion als Ressortleiterin Umwelt und Infrastruktur mit vollem Engagement ausgeübt und glaube, dass für die Gemeinde Unteriberg noch vie-les möglich wäre. Ganz herzlich möchte ich mich bei der Bevölkerung und allen bedanken, die mich immer auf meinem Weg unterstützt haben.» Ruedi Keller, Gemeindepräsident in Unteriberg, nimmt Stellung zum Rücktritt von Irene Kälin- Kuriger: «Wir hatten unterschiedliche Auffassungen, wie ein Gemeinderat sein Ressort zu führen hat.» Zum einen habe Kälin-Kuriger den Auftrag nicht erfüllt, die Stelle eines Wasserwarts in der Gemeinde Unteriberg rechtzeitig auszuschreiben oder eine für die Gemeinde sinnvolle Alternative vorzustellen. «Anderes Rollenverständnis»

Zum anderen habe Kälin-Kuriger ein anderes Rollenverständnis in Bezug auf ihr Vizepräsidium des Zweckverbands ARA obe-res Sihltal gehabt: «Kälin-Kuriger hat nicht verstanden, dass sie als Vizepräsidentin des Vorstands in diesem Zweckverband als Delegierte der Gemeinde Unteriberg deren Bedürfnisse wahrzunehmen hat und nicht einfach Partei für die ARA ergreift.» Sauer aufgestossen ist dem Gemeindepräsidenten, dass er via fremden WhatsApp-Chat vom Rücktritt von Irene Kälin-Kuriger erfahren habe: «Ich habe erwartet, dass mich Kälin-Kuriger direkt im Austausch und Gespräch von ihrer Demission unterrichtet », sagt Ruedi Keller.

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