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Die KVA Linth startet ihr 200-Millionen-Projekt

Die KVA Linth startet ihr 200-Millionen-Projekt Die KVA Linth startet ihr 200-Millionen-Projekt

Mit dem Spatenstich fiel am Dienstag der Baustart für die umfassende Erneuerung der KVA Linth in Niederurnen. Für fast 200 Millionen Franken wird bei laufendem Betrieb ein Ofen ersetzt, der andere «ertüchtigt».

Es ist ein Phänomen: Eigentlich kaufen wir lediglich Güselsäcke im Dorfladen, stellen ein- oder zweimal wöchentlich einen Abfallsack an die Strasse und bezahlen dafür Gebühren, die uns auch nicht wirklich weh tun. Dahinter steckt jedoch ein Business in einer Grösse, wie es in unserer Region nur wenige gibt: der Zweckverband für die Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet mit der Kehrichtverbrennungsanlage KVA Linth in Niederurnen.

Unbestrittene Riesen-Investition Ausdruck der Dimension ist die umfassende Erneuerung, die gestern per Spatenstich lanciert wurde – 198 Millionen Franken kostet die Renovation nämlich. Und ebenso erstaunlich: Sämtliche 28 Verbandsgemeinden von Einsiedeln über Höfe, March, Linthgebiet und Glarus haben das Projekt an der Urne diskussionslos und überdeutlich abgesegnet. Selbst wenn man weiss, dass der grösste Teil der Bevölkerung die Abfallentsorgung einfach als selbstverständlich betrachtet, darf man feststellen: Die Verantwortlichen machen offensichtlich ganz viel richtig.

Und diese Verantwortlichen versammelten sich gestern in Niederurnen zu einer kleinen Feier zum Spatenstich fürs Projekt «KVA Linth 2025». Armando Zweifel aus Lachen, Präsident des Zweckverbands, erinnerte daran, dass die Vorarbeiten im Stillen schon fast ein Jahrzehnt andauern. Umfangreiche Erneuerungen

Walter Furgler, Geschäftsführer der KVA Linth, schilderte, wie sie Dienstleistungen für 170’000 Einwohner über drei Kantone erbringen, pro Jahr 116’000 Tonnen Abfall verwerten, 60 Mitarbeitende haben und einen Umsatz von 27 Millionen Franken generieren. Und genau dafür wurde die KVA Linth vor 50 Jahren gebaut und in der Zwischenzeit immer wieder stark umgebaut.

Nach 20 Jahren muss nun wieder einmal mit der grossen Kelle angerichtet werden. Das Projekt «KVA Linth» umfasst den Ersatz der 40-jährigen Ofenlinie 2 und eine umfangreiche «Ertüchtigung » der vor gut 20 Jahren erbauten Ofenlinie 1. Die Abgasreinigungen der beiden Ofenlinien werden komplett ersetzt und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Die Dampfturbinen zur Stromproduktion machen einer effizienteren Turbogruppe Platz, und für eine noch bessere Metallrückgewinnung findet eine Umrüstung auf Trockenschlackenaustrag statt. Dabei sollen die hohen Umweltstandards in den Bereichen Luftemissionen und Abwasser erhalten bleiben, wie es in einer Medienmitteilung heisst. Alles unter laufendem Betrieb

Mit dem Spatenstich beginnen die Bauarbeiten des Erneuerungsprojekts, welches auf die nächsten 20 bis 30 Jahre ausgelegt ist und den Betrieb auch für die nächste Generation sichern soll. Dabei erfolgen die Hauptarbeiten in Etappen, und zwar alles auf dem bestehenden Gelände und unter laufendem Betrieb.

Die Arbeiten werden fünf Jahre andauern. Geschäftsführer Furgler versichert aber, dass eine Aufrechterhaltung des Betriebs und die Entsorgungssicherheit jederzeit gewährleistet bleiben. Und zwar auch in der Zwischenzeit, wenn der alte Ofen 2 in zwei Jahren abgestellt und der neue Ofen in vier Jahren hochgefahren wird. Und: Trotz der Investition von fast 200 Millionen Franken würden die Gebühren nicht erhöht, verspricht Walter Furgler.

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