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Martin Luther King wird gefeiert

Martin Luther  King wird gefeiert Martin Luther  King wird gefeiert

BRIEF AUS AMERIKA

In den USA ist weder der Karfreitag noch der Pfingstmontag arbeitsfrei. An Feiertage wie der Meinradstag, Güdelmontag und Allerheiligen ist gar nicht zu den-ken. Dafür haben viele US-Amerikanerinnen und Amerikaner an für die Schweizer unbekannten Tagen arbeitsfrei.

Der dritte Montag im Januar ist ein solcher Tag: Auf Grund von Ronald Reagans unermüdlichem Einsatz wird seit dem Jahr 1986 an diesem Tag Martin Luther King Junior gefeiert. Der schwarze Priester führte die gewaltlose Bürgerrechtsbewegung in den sechziger Jahren an: Er war gegen die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung – und Mahatma Gandhi war sein Vorbild.

Martin Luther King hielt leidenschaftliche Reden und leitete landesweit gewaltlose Proteste. Er wurde mehrmals verhaftet – und nicht jede Demonstration endete gewaltfrei. Dank Martin Luther King Junior und seinen Mitläufern wurden im Jahr 1964 die Bürgerrechtsgesetzte revidiert – und ein Jahr später durften auch die Schwarzen an Wahlen und Abstimmungen teilnehmen.

Im Jahr 1968 wurde das Gesetz über gerechtes Wohnen in Kraft gesetzt. Seither dürfen Vermieter mögliche Mietparteien nicht mehr aufgrund von deren Hautfarbe und Rasse abweisen. Martin Luther King Junior erhielt im Jahr 1964 den Friedensnobelpreis.

Sein Leben nahm im April 1968, im chaotischsten Jahr in der neueren Geschichte der USA, ein abruptes Ende. Er wurde auf einem Hotel-Balkon in Memphis im Bundesstaat von Tennessee erschossen und starb am Tatort.

Der notorische Dieb, Gefängnisausbrecher und Rassist James Earl Ray gestand später die Tat und erhielt eine Gefängnisstrafe von 99 Jahren. Kings Ermordung löste Aufstände im ganzen Land aus. Es gab vierzig Todesfälle und über 3500 Verletzte.

Heutzutage sind Schulen, Banken, die Post und Stadtverwaltungen am Martin-Luther-King-Tag geschlossen. Die Warenhäuser und Supermärkte sind aber geöffnet. In vielen Städten gibt es einen Umzug und spezielle Anlässe.

Für viele ist der Feiertag aber ein willkommener Grund für ein langes Wochenende nach den ersten hektischen Arbeitswochen im neuen Jahr. Die Schülerinnen und Schüler wissen kaum, weshalb Martin Luther King Junior – kurz MLK – gedenkt wird. Im Geschichtsunterricht wird die Bürgerrechtsbewegung nur am Rande erwähnt.

Regula Grenier * Die Einsiedlerin Regula Grenier- Flückiger (*1973) zügelte im Jahr 2007 nach Denver im amerikanischen Bundesstaat Colorado, am Fusse der Rocky Mountains. Seit dem Jahr 2011 wohnt sie im Nachbarort Thorn-ton. Dort kamen im Jahr 2011 Sohn Cody Frederick und im Jahr 2015 Tochter Stephanie Nova zur Welt.

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