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Klima-Oasen in Dörfern sollen kühle Treffpunkte bieten

Auch der Kanton Schwyz ist vom Klimawandel betroffen, hält die Regierung in ihrem Energie- und Klimabericht fest. Jetzt werden erste Massnahmen umgesetzt.

adm. Die Regierung hat in einem 124 Seiten umfassenden Bericht Empfehlungen und Massnahmen vorgelegt, wie der Klimawandel im Kanton Schwyz wirken wird und was bereits eingeleitet wurde, um die Folgen abzuschwächen. Grund, Massnahmen zu ergreifen, gibt es gerade auch im Kanton Schwyz, der ganz besonders betroffen sein wird.

Die Hitze wird die Böden austrocknen, vermehrte heftige Unwetter dürften nicht nur grosse Schäden anrichten, sondern auch stark ins Geld gehen. Landwirtschaft und Tourismus müssen sich, gemäss den möglichen Szenarien, auf neue Begebenheiten einrichten. «Der Klimawandel beeinflusst die Art, Intensität und Häufigkeit von Naturgefahren », heisst es im Bericht. Die Ereignisse und damit verbundenen Schäden an forstlichen und landwirtschaftlichen Infrastrukturen verursachten Kosten in der Höhe von zwei Millionen Franken. Dazu kamen im Juli 2021 noch Schäden an den Gewässersystemen von 1,5 Millionen Franken.

Betroffen werden aber auch die Einwohnerinnen und Einwohner der Schwyzer Dörfer, hält die Regierung fest. «Der Klimawandel und die steigenden Temperaturen führen zu erhöhter Morbidität und Mortalität.» Das heisst: Mehr Menschen werden krank oder sterben in der Folge sogar. «Die Zunahme von Hitzestress und Extremereignissen, beispielsweise Hitzewellen und Tropennächte, kann neben den negativen körperlichen Beeinflussungen auch einen negativen Einfluss auf die menschliche Psyche ha-ben », heisst es im Bericht weiter.

Einsiedeln macht mit «Gegenwind» soll unter anderem «die Schaffung kühler Plätze » in den Dörfern bieten, empfiehlt das kantonale Amt für Umwelt. Der Handlungsbedarf bezüglich entsprechender Raumplanung sei im Kanton Schwyz «sehr gross». Es könne noch viel getan werden, «um sicherzustellen, dass sich das Gebiet in einer Weise entwickelt, die den Herausforderungen des Klimawandels gerecht» werde.

Hier soll ein Pilotprojekt greifen, das die Albert Koechlin Stiftung im vergangenen Jahr lanciert hat und das in den nächsten Wochen realisiert wird. In 25 Zentralschweizer Gemeinden und Bezirken sollen «Klima-Oasen» entstehen. Aus dem Kanton Schwyz haben sieben Gemeinden ihr Interesse angemeldet. Sie werden bald eine solche Oase – einen schattigen Sitzplatz im Dorf – von der Stiftung erhalten.

Solche Klima-Oasen sollen in Feusisberg, Freienbach, Einsiedeln, Ingenbohl, Küssnacht, Schübelbach und Unteriberg entstehen. «Bei Feusisberg und Schübelbach ist der definitive Entscheid aber noch nicht gefallen », sagt Karin Leuenberger, Leiterin Klimafachstelle im Schwyzer Amt für Umwelt und Energie.

Das Gesamtpaket, das die Albert Koechlin Stiftung den genannten Gemeinden offeriert, umfasst neben der Baumbepflanzung auch die Möblierung des umgebenden Raumes, einen feierlichen Eröffnungsanlass und zwei informative Ausstellungsteile zum Thema Klimawandel/Klimaanpassung.

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