Veröffentlicht am

Kein Projekt erfüllte das geforderte Mass an Innovation

Der Innovationsfonds ist keine Erfolgsgeschichte. Die Anforderungen sind derart hoch, dass bisher kaum ein eingereichtes Projekt unterstützt werden konnte. An Innovationsfähigkeit fehle es den Bauernfamilien aber nicht.

sigi. Jahrelang verharrte der bäuerliche Innovationsfonds im Dornröschenschlaf, wie Beat Gügler vom kantonalen Amt für Landwirtschaft im Frühjahr gegenüber der Presse erklärte. Erst Ende 2021 hatte man beschlossen, ihn bekannter zu machen und die Schwyzer Bauern zu mehr Innovativität zu motivieren.

Geändert hat sich nicht viel Ein Jahr ist seither vergangen. Geändert hat sich eigentlich nicht viel. «Der Innovationsfonds ist keine Erfolgsgeschichte», sagt Gügler heute. «Die Hürden sind gemäss Regierungsratsbeschluss hoch.» Dies deshalb, weil es anspruchsvoll sei, etwas echt Innovatives zu kreieren. Es müsse aussergewöhnlich und noch kaum bekannt sein im Kanton Schwyz.

Insgesamt wurden im Jahr 2022 fünf Gesuche eingereicht. Anfrage 1 war für die Verarbeitung von Ziegenmilch auf dem Hof. Anfrage 2 für die Unterstützung der Haltung einer besonderen Rindviehrasse. Anfrage 3 für eine Bauernhofspielgruppe – Investitionen in Räumlichkeiten. Anfrage 4 für Hochdruckreiniger mit Beimischung von Desinfektionsmittel für Käsereien – vor allem auch für Sömmerungsbetriebe –, und Anfrage 5 für die Alpkäserei Rigi.

All diese Projekte hätten nicht berücksichtigt werden können. Warum nicht? Es klingen doch einzelne davon spannend und innovativ. «Dies, weil sie entweder nicht innovativ genug waren, sprich es nichts Neues ist; oder weil das Projekt keine neuen Märkte erschliesst und/oder mit Beiträgen aus dem Strukturverbesserungsfonds Landwirtschaft bereits unterstützt wurden. » Dementsprechend zieht Beat Gügler ein eher durchzogenes erstes Jahresfazit. «Projekte aus der Landwirtschaft werden grundsätzlich gut unterstützt », freut er sich. Darum mache es auch Sinn, dass der Innovationsfonds den hohen Anforderungen einer echten Neuigkeit unterstellt bleibe.

Anforderungen anpassen?

Und trotzdem fragt sich auch Gügler, ob die Anforderungen nicht doch allenfalls etwas angepasst werden müssten. Denn an Innovativität bei den Bauern fehle es wirklich nicht: «Wenn 2022 keine Projekte unterstützt wurden, dann bedeutet das nicht, dass die Schwyzer Bauernfamilien nicht innovativ sind. Sie bewegen sich schon und sind innovativ in dem Sinne, dass sich die Betriebe Veränderungen stellen und sich anpassen.» Aber eben, in der Regel sei es etwas, was man schon kenne, irgendwo schon gemacht worden sei oder mit Beiträgen aus anderen Fonds unterstützt werde.

Share
LATEST NEWS