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Fachzeitschrift lobt den Schwyzer Kantonsbaumeister

Fachzeitschrift lobt den  Schwyzer Kantonsbaumeister Fachzeitschrift lobt den  Schwyzer Kantonsbaumeister

Seit der Brunner Christoph Dettling als Kantonsbaumeister im Amt ist, führt der Kanton Schwyz für seine Bauten erstmals öffentliche Wettbewerbe durch.

JÜRG AUF DER MAUR

Unter dem Titel «Wo es weh tut» widmet sich das profilierte Branchenmagazin «Hochparterre» in einem Interview dem Schwyzer Architekten Christoph Dettling. Er ist seit zwei Jahren Kantonsbaumeister im Kanton Schwyz. «Er nutzt seinen Spielraum, um offene Wettbewerbe durchzuführen – die ersten überhaupt im Kanton», schreibt die Zeitschrift. «Hochparterre» kommt zum Schluss: «Es tut sich was am Rand der Zentren.» Kantonsbaumeister statt Kantonsarchitekt Sein Vorgänger, so Dettling, nannte sich Kantonsarchitekt. Das wollte er nicht, weil dadurch das Gefühl geweckt worden wäre, «dass ich derjenige bin, der Häuser entwirft». Kantonsbaumeister sei der historische Begriff für diese Funktion «und mir sympathischer». Und: «Statt des erwarteten Aufruhrs erhielt ich sogar Gratulationen. Das zeigte mir, dass ich im Amt durchaus Spielraum habe, um Dinge auszuprobieren.» Diesen Spielraum nutze er, hält «Hochparterre» fest. Dettling gibt sich bescheiden und erklärt im Interview, dass er auch Glück gehabt habe, dass der Kanton nach vielen Jahren nun erstmals wieder grosse Bauten realisiere. «Ich hatte plötzlich fünf Projekte auf dem Tisch, die ich starten musste, um diesen Nachholbedarf zu decken.» Wenn möglich nur offene Verfahren Das neue Verwaltungszentrum Kaltbach war der erste offene Wettbewerb des Kantons überhaupt. Vorher waren es immer selektive Verfahren. Dettling: «Mein Credo ist: Ich führe, wenn möglich, nur Projektwettbewerbe im offenen Verfahren durch.» Das gelte auch beim Polizei- und Justizzentrum in Biberbrugg und werde bei der neuen Kantonsschule Ausserschwyz in Nuolen der Fall sein.

Den Grund, weshalb er auf offene Wettbewerbe setzt, erklärt er gleich selbst: «Wir wollen die beste Lösung finden.» Der offene Wettbewerb sei das bes-te Mittel, um eine grosse Variantenvielfalt zu erhalten. Selektive Verfahren böten oft Probleme: «Zum Beispiel werden namhafte Architekturbüros ausgewählt, die dann wegen personeller Wechsel nicht die erwartete Qualität bringen oder wegen zu hoher Auslastung wieder absagen. » Dazu komme, dass einheimische Büros nur in offenen Verfahren eine Chance auf Teilnahme hätten.

Lob für die Regierung und das Parlament

Widerstand gegen offene Verfahren habe er in Schwyz nicht erlebt, betont Dettling. Vom Kaltbach- Projekt zeigt er sich «begeistert ». Er kritisiert aber, wie an anderen Stellen bei öffentlichen Bauten vorgegangen wird. «Für öffentliche Bauten beauftragen Gemeinden und Bezirke im Kanton zunehmend direkt Planer ihres Vertrauens für Machbarkeitsstudien und nennen sie später Vorprojekte. Um der Submissionsverordnung zu entsprechen, schreiben sie erst dann einen sogenannten Planerwettbewerb aus. Eine bedenkliche Tendenz! » Lob gibts für die Schwyzer Regierung. Die Wege seien – auch zum Kantonsrat – kurz. Dettling: «Wer die Klischees des hinterwäldlerischen und konservativen Kantons Schwyz sucht, wird sie finden. Aber nach meiner Erfahrung stimmen sie nicht für die Mehrheit der Bevölkerung und Regierung.»

Der neue Kantonsbaumeister Christoph Brunner erhält vom Fachmagazin «Hochparterre» viel Lob. Foto: zvg

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