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Ein Tunnel von Ausser- nach Innerschwyz?

Ein Tunnel von Ausser- nach Innerschwyz? Ein Tunnel von Ausser- nach Innerschwyz?

Verkehrsentlastung für die Dörfer Rothenthurm, Sattel, Biberbrugg/Bennau/Schwyzerbrugg und Schindellegi

Der Kanton Schwyz solle grossräumig denken, sagen drei FDP-Kantonsräte. Sie lancieren die Idee für einen Tunnel durch den Kanton Schwyz: Eine Vision, die Unterstützung findet.

JÜRG AUF DER MAUR

Seit Jahren «bastelt» der Kanton Schwyz an der Sanierung der H8 zwischen Rothenthurm und Biberbrugg. Auch wenn nun nur noch eine Beschwerde von privater Seite im Raum steht – die Realisierung der neuen Linienführung bleibt noch in weiter Ferne.

Auch die beabsichtigte Umfahrung von Rothenthurm, die auf rund 175 Millionen Franken zu stehen kommen dürfte, existiert erst auf dem Papier. Die Kantonsstrasse in Einsiedeln, Schindellegi oder Pfäffikon habe ihre Kapazitätsgrenzen erreicht. Wie der Verkehrsknoten in Schindellegi gelöst werden könnte, steht noch immer in den Sternen.

Eine Tunnelvariante statt viele Kleinprojekte «Das alles sind Gründe, um grosszügig zu denken», sagt Urs Rhyner, Schindellegi, Präsident der Schwyzer FDP. Zusammen mit den FDP-Kantonsräten Kuno Frey (Feusisberg) und Reto Keller (Einsiedeln) lancierte er per Interpellation ein Generationenprojekt: Eine Tunnelverbindung von Autobahn zu Autobahn – von Pfäffikon nach Schwyz.

«Es ist eine Vision, aber es ist auch eine Chance für die Regierung, weiträumig zu planen», so Rhyner. «So überrissen wie die Idee im ersten Moment erscheinen kann, so zeigt die erneute Einsprache beim H8-Ausbauprojekt, wie schwierig kleine Schritte sind.» In der Interpellation werden der Regierung konkrete Fragen zum möglichen Tunnelprojekt gestellt. Der Regierungsrat soll sagen, ob er die Idee überhaupt als prüfenswert erachtet.

Sowohl die Kostenfrage wie die Linienführung seien konkret noch nicht abgeklärt worden, sagt Rhyner. Ihm sei klar, dass ein solcher Tunnel teuer werde.

«Gute Idee», sagt der Sattler Gemeindepräsident Aber auch die anderen Lösungen würden, werden sie dereinst überhaupt realisiert, ins Geld gehen. Da wäre es also durchaus sinnvoll, eine Variante zu erarbeiten, die zwar als Vision daherkomme, langfristig aber eine gute, permanente Lösung für alle sein könnte. Die direkteste Linie wäre – rein hypothetisch – rund 19,5 Kilometer lang, also gleich wie die Gotthardstrassenröhre.

«Es wäre aber auch möglich, dass der Tunnel gleich kurz nach Sattel ans Tageslicht kommt und nicht schon kurz nach Pfäffikon beginnt.» – «Ganz spontan – das ist eine gute Idee», sagt der Sattler Gemeindepräsident Pirmin Moser: «Wir müssen wohl wirklich langsam grösser denken.» In seinen Augen sei der Vorstoss denn auch «eine sinnvolle Vision». Der zunehmende Verkehr durch die Gemeinde wurde auch an der letzten Gemeindeversammlung kurz gestreift. In Sattel, so hiess es aus der Versammlungsmitte, müsse man mit einer Verkehrszunahme um dreissig bis fünfzig Prozent rechnen, wenn dereinst der Axen voll saniert und ausgebaut sei.

Ins gleiche Horn bläst auch die Interpellation und streicht Vorteile einer Grosstunnelvariante heraus. Diese reichten von einer Verkehrsentlastung für die Dörfer Rothenthurm, Sattel, Biberbrugg/ Bennau/Schwyzerbrugg und Schindellegi bis zur Entlastung des Doppelspurkreisels in Schindellegi oder der Entlastung des H8-Kreisels in Feusisberg. Der Ausbau des H8-Abschnittes in der Dritten Altmatt wäre nur noch in reduzierter Form nötig oder wäre – neben anderem – ganz hinfällig.

Von Autobahn zu Autobahn: Statt kleinräumige Planung mit viel Verzögerungen solle ein grosszügiges Generationenprojekt lanciert werden, heisst es bei der FDP. Per Interpellation wird die Tunnelidee lanciert. Visualisierung: zvg

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