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Swissness überzeugt und findet Anklang

Feldmusik Alpenrösli Unteriberg: Konzert- und Unterhaltungsabend

Der Samstagabend gehörte im Baumeli der Blasmusik. Nach einer Einlage der YbrigBläser-Klasse konzertierte die Feldmusik Alpenrösli mit Alexandra Kälin erstmals unter der Leitung einer Frau.

RENÉ STEINER

Am letzten Samstag lud die Feldmusik Alpenrösli Unteriberg zu ihrem Konzert- und Unterhaltungsabend ins Baumeli ein. Drei bemerkenswerte Punkte: Die Fünftklässler der YbrigBläserKlasse durften ihr Können zeigen. Dem über hundertjährigen Blasmusikverein stand mit Alexandra Kälin erstmals eine Frau vor. Und das musikalische Programm, das die Musikkommission zusammengestellt hatte, war «CH pur» – Swissness!

Lauter Schweizer Musik

So brauchte es, mit einer Ausnahme, keine Englischkenntnisse, um die Musiktitel zu lesen. Und «Rag from Aegeri» ist nicht allzu schwer zu deuten. Wem die englischen Zungenbrecher fehlten, boten sich berndeutsche an, etwa «I hätt nu viu blöder ta» von Gölä oder «Ds Stockhornliecht» von Mario Bürki, dessen Kompositionen längst internationale Popularität geniessen. Bürki und Gölä, Mani Matter und Polo Hofer, natürlich auch Jean Daetwyler sowie die weniger bekannten Emil Wallimann und Ivo Huonder – lauter Schweizer Komponisten und Arrangeure, die sich mit ihren Werken nicht zu verstecken brauchen. Aber es braucht Mut, rein auf schweizerische Kost zu setzen. Doch die Ybriger Musikanten hatten diesen und sorgten für beste Unterhaltung, die bei den rund 200 Besuchern grossen Anklang fand.

Boogie, Rock und Pop mit der YbrigBläserKlasse Der Abend begann mit einem Auftritt der YbrigBläserKlasse. Man kann sie als ein Kind der Musikvereine Oberiberg und Unteriberg bezeichnen, haben doch die beiden Vereine die Instrumente im Werte von zigtausend Franken ermöglicht. Zahlreiche weitere Sponsoren helfen seit 2014, die Kosten der Ybrig-BläserKlasse zu stemmen. Administrativ und personell sind die beiden Bläserklassen Teil der Primarschulen Oberiberg, Studen und Unteriberg.

Die Fünftklässler der YbrigBläserKlasse nahmen gerne die Einladung zum Auftritt an. Denn in letzter Zeit hatten sie mit «Bandroom Boogie», «Mickey Mouse March» und «Barracuda Rock» leichte, doch lässige und fetzige Stücke eingeübt. Und so war am Samstagabend bei den 25 mitspielenden Schülerinnen und Schülern der Einsatz total und eine Freude – nicht nur für die beiden Leiter.

Zum «Power Rock» mischten sich die Musikanten der «grossen Musik» in die Reihen der «Kleinen», und gemeinsam spielten sie diesen bekannten Feger. Gemeinsam Musizieren macht Spass. Sogar eine Zugabe konnte diese Massed Band präsentieren. Zum Glück ist das gern gespielte «Jingle Bells» kein Weihnachts- sondern ein Winter-lied.

Die Eindrücke zum Auftritt nach der Pause Mit «Marignan» erklang einer der berühmtesten Schweizer Märsche. Der Zuhörer durfte sich an einer ausgeglichenen, mit kompaktem Klang gespielten Interpretation erfreuen. Auffallend, wie die 24 Musikantinnen und Musikanten sorgfältig und gewollt gepflegt musizierten! Man merkte die Unterstützung aller Musikanten für ihre neue Dirigentin!

Sodann ging die Party ab. Das Stück «Partyplanet» brach-te Stimmung in den Saal, ein Stück, das das Publikum zum Mitmachen animierte. Ganz anders das «Bärgröseli» von Emil Wallimann. Der Prix-Walo-Preisträger des Jahres 2009 wählte einen traditionellen Stil mit ruhigen und harmonischen Klängen. Ruhe vor dem Sturm. Die folgenden Vorträge zeigten mehr Rasse, so «I hätt nu viu blöder ta» und auch «Heiterefahne». Abschluss machte mit «Ein Leben lang» ein weiterer Hit der Formation Fäaschtbänkler. In diesem letzten offiziellen Stück fiel der wohltuende Flügelhornklang auf.

Präsident Sepp Suter verdankte alles Geleistete und vor allem dankte er Alexandra Kälin für ihre Bereitschaft, als erste Dirigentin die 15 Alpenrösli-Musikanten und die neun «guten Seelen» musikalisch zu leiten. Ja, Alexandra machte es gut, der kräftige Applaus und der grosse Blumenstrauss waren verdient! So zeigte sie sich nach dem Konzert glücklich und meinte: «Es hat Spass gemacht.» Und wir hoffen auf weiteren Spass mit den Unteriberger Musikanten!

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