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Nirgends gibt es weniger Einbrüche als im Bezirk Schwyz

Die Pandemiemassnahmen haben Einbrechern das Leben schwer gemacht. Nun scheinen sie Verpasstes nachzuholen, wie eine Zwischenbilanz zeigt.

MARK WALTHER

Schweizweit am wenigsten Delikte pro Tausend Personen gab es im vergangenen Jahr im Bezirk Schwyz (0,8), am meisten im Kanton Basel-Stadt (9,1). In städtischen Gebieten wird generell häufiger eingebrochen, wie die überdurchschnittlich ho-hen Zahlen von Zürich, Luzern, Biel, Lausanne und Genf zeigen. Regionen in der Nähe von Landesgrenzen sind tendenziell stärker betroffen als ländliche Bezirke. Mehr Einbrüche in Luzern, Aarau, Basel und Solothurn Die Einbrüche sind allerdings nicht überall gesunken. In rund dreissig Prozent der Regionen gab es im letzten Jahr mehr Einbrüche als vor der Pandemie. Dazu gehören etwa die Bezirke Solothurn, Weinfelden und Aarau, der Wahlkreis Luzern-Stadt und der Kanton Basel-Stadt. In manchen Regionen dürfte die Zunahme wegen tiefer Zahlen allerdings einer gewissen Zufälligkeit unterliegen. Einbrüche nehmen aktuell zu

Mit dem früheren Eindunkeln am Abend beginnt die Hochsaison der Einbrecher und Einschleicherinnen. Es gibt Anzeichen, dass sie derzeit besonders aktiv sind. Die Straftaten in diesem Bereich haben sich jüngst gehäuft.

Ein Zusammenhang zwischen den vermehrten Einbrüchen und dem Ende der Corona-Massnahmen scheint naheliegend. Ausserdem herrscht in Europa wieder reger Verkehr. «Da fällt man als Kriminaltourist weniger auf», sagt Daniel Wächter, Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei.

Ob es sich um einen einmaligen Anstieg oder eine eigentliche Trendumkehr handle, sei derzeit nicht abzuschätzen.

Zieht sich die aktuelle Tendenz bis Ende Jahr durch, wächst die Zahl der Einbrüche erstmals seit zehn Jahren wieder. Im Jahr 2012 wurden über 73’000 Einbruchs- und Einschleichdiebstähle verübt. Seither wurden die Delikte immer weniger. Im vergangenen Jahr waren es weniger als halb so viele wie vor zehn Jahren. Gute Nachricht – Einbrüche auf Niveau vor Corona Hier kommt die gute Nachricht ins Spiel: Trotz des aktuellen Anstiegs dürfte die Zahl der Einbrüche nur etwa an das Niveau von vor der Pandemie anknüpfen.

Dieses sei schon tief gewesen, schreibt Daniel Meili von der Kantonspolizei Thurgau. Die Vor-Corona-Jahre sind für den Vergleich geeigneter als die Jahre 2020 und 2021, denn die Pandemiebekämpfung wirkte sich auf das Verhalten der Kriminellen aus. Insbesondere im Jahr 2020 waren die Kriminellen deutlich weniger aktiv: Bereits vor Beginn des ersten Lockdowns war die Zahl dieser Straftaten eingebrochen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) in einer Auswertung zeigte.

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