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Beim Fischen

IDA OCHSNER

Fischen ist für mich eine kontemplative Tätigkeit. Ich sitze da gemütlich und verträumt irgendwo am Ufer des Sihlsees und warte, bis ein Fischlein anbeisst. So habe ich es am Liebsten. Man kann es aber auch anders machen, wie Heiri und ich im Spätsommer erfahren durften bei einem Speed-Fischen-Rennen. Von Kontemplation, Ruhe und Gelassenheit konnte man am Samstag, 13. August, auf unserem See keine Rede sein: das Weissfischen war im Vordergrund. Zuerst mussten wir erfahren, in welchem kläglichen Zustand unsere Ruten waren. Die lagen ja unbeachtet und verstaubt unten im Keller. Solche Ruten taugen nur noch für ein Feuer.

Heiri und ich wollten zuerst mal eine Rute kaufen. Der Fachmann zeigte uns im Geschäft die vielen Ruten und Angeln und Haken. Er merkte sofort, dass wir höchstens von Tretböötli eine Ahnung haben. Da sahen wir eine gute Liste von Weissfischen vom Sihlsee: Egli von 42-45 Zentimeter, Zander 60-80, Hecht 115 und ein Wels von 135 Zentimetern. Also kauften wir die beste Rute, die dank dem starken Rückgrat und der superschnellen Aktion eine unglaubliche Kraft und Präzision beim Werfen hat, bei Köderführung und Drill extrem feinfühlig ist zudem auch lange Wurfdistanzen ermöglicht. Ja-was!

Am Abend vor dem Grossereignis träumte Heiri wie ein Welt-meister. Ein Hecht wäre schon schön … Zuerst brauche er beim See ein weites Blickfeld, da er vom Ufer fische – mit einem grossen Schwung weit in den See hinaus. Am Abend haben wir zwei kleine Fische gefangen und waren Letzte. Unsere Fische durften wir nicht mitnehmen, sondern wegen Unterlänge zurück in den See werfen. Zum Wachsen! Stimmt eigentlich.

* Ida Ochsner (62), verlobt mit Heiri Strohmayer (65), Winzer aus der Steiermark. Die neue Angel wird wohl wieder im Keller vermodern.

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