Veröffentlicht am

Jubiläumsreise mit Besuch der Aida

Jubiläumsreise mit Besuch der Aida Jubiläumsreise mit Besuch der Aida

Der Einsiedler Senioren-Chor 60+ weilte zwei Tage in Verona

«Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen …» Etwa so erging es den 50 Sängerinnen und Sängern des Einsiedler Chors 60+. Höhepunkt der Jubiläumsreise nach Venetien bildete der Besuch von Verdis Oper Aida in der über 2000 Jahre alten Arena von Verona.

WERNER BÖSCH

Zum Jubiläum «15 Jahre Chor Singen 60+» kam Präsidentin Evi Hupfauf vor ein paar Monaten mit einer Glanzidee zur Vorstandssitzung: «Wir gehen nach Verona!» Grösser hätte die Zustimmung der Chormitglieder kaum sein können. So trat man am letzten Donnerstag die Reise mit einem Mäch-ler Car an, legte am türkisfarbenen Gardasee eine Mittagspause ein und traf Mitte Nachmittag in der rund 250’000 Einwohner zählenden Stadt am Fluss Etsch ein. Unterwegs erhielt die erwartungsvolle Reisegruppe durch Dirigentin Yvonne Theiler eine kurze Einführung in Verdis Oper Aida, die der geniale Komponist 1870 in nur gerade vier Monaten zur Vollendung brachte. Die Uraufführung fand 1871 in Kairo statt. Beeindruckt von der Darbietung und Ambiance Der Beginn der weltberühmten Oper war auf 21 Uhr angesagt. Beim Eintritt in die 13’000 Zuschauer fassende Arena aus dem 1. Jahrhundert herrschte da und dort Gänsehaut-Feeling, erzeugt durch das Bühnenbild mit den ägyptischen Pharaonen, die Dimension der Arena und natürlich die riesige Vorfreude auf die rund dreistündige Aufführung. Mit rund 15 Minuten Verspätung konnte die Vorstellung bei knapp 30 Grad Lufttemperatur beginnen. 8000 Zuschauer durften sich unter anderem freuen, dass mit Anna Jurjewna Netrebko als Aida eine der wohl weltbesten Sopranistinnen «am Start» war. Aida, die Tochter des äthiopischen Königs, und Radames, der junge ägyptische Feldherr, begeistern in der Folge die im 15-Minuten-Takt Beifall spendenden Zuschauer. Gut, dass man den Inhalt der Oper bereits in groben Zügen kannte.

Die Begeisterung für das tolle Bühnenbild, die prächtigen Kostüme, die Chöre und natürlich das professionelle Orchester war riesig. Dann und wann gab es kurze Blicke zum Himmel, wo sich nach der knapp 30-minütigen Pause zu später Stunde erste – noch nicht allzu «böse» – Blitze ins Geschehen einmischten, dies ganz und gar nicht zur Freude der Spieler und Zuschauer. Als dann gegen 0.15 Uhr Böen und erste Tropfen ihr Unwesen trieben, legte das Orchester seine Instrumente zur Seite und auch die Sängerinnen und Sänger gaben auf. Schade, fehlten dem Stück die letzten rund 15 Minuten, will heissen: Aida und Radames sollten an diesem Abend nicht sterben. Meinte ein Zuschauer während seinem zügigen Weggang aus der Arena: «Lieber hätte ich auch den Schluss gesehen, aber für die beiden ist es so ja besser.» Die Einsiedler Sängerinnen und Sänger waren sich bei der Ankunft im Hotel um 1.30 Uhr einig: Es war trotz des verpassten Schlusses ein unvergessliches Erlebnis. So bestieg man acht Stunden später den Bus mit dem guten Gefühl, die Aida einmal live miterlebt zu haben. Der Heimweg wurde durch einen Zwischenstopp in Bergamo mit dem Besuch der wundervollen «Città alta» versüsst. Und nach einem eher unerwarteten Stau bei Lugano und später in der oberen Leventina hätte man gut sagen können: «Wenn einer eine lange Reise tut, …»

Ein spektakuläres Bühnenbild bot sich den Ausflüglern. Fotos: wb.

Der Chor Singen 60+ erlebte einen beeindruckenden Besuch der Verdi-Oper Aida in der über 2000 Jahre alten Arena von Verona.

Share
LATEST NEWS