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Es hat (noch) genügend Wasser

Das Schwyzer Umweltdepartement ruft zum Wassersparen auf und vereinfacht das Verfahren zur Entnahme von Wasser aus Flüssen und Bächen.

FRANZ STEINEGGER

«Wir haben eine Niederwassersituation, aber kein Niedrigstwasser », fasst Marcel Budry, Abteilungsleiter Wasserbau beim Amt für Gewässer, die momentane Trockenheit zusammen: Deshalb seien für Seen und das Grundwasser aktuell keine Massnahmen notwendig. «Generell soll jedoch mit dem Trinkwasser sparsam umgegangen werden», hält das Schwyzer Umweltdepartement in einer Medienmitteilung fest. «Keine absolute Trockenheit» in Schwyzer Fliessgewässern Die anhaltende Trockenheit lässt die Pegelstände der Gewässer zwar stetig sinken, «doch die grösseren Gewässersysteme weisen noch einen konstanten Niederwasserabfluss auf», schreibt das Umweltdepartement weiter. In den Fliessgewässern des Kantons Schwyz herrsche keine absolute Trockenheit. Dies im Gegensatz zu anderen Kantonen, die bereits Massnahmen ergriffen haben.

«Regen führt nur zu einer geringfügigen Entspannung»

Marcel Budry leitet dieses nicht allzu pessimistische Bild von den Wasserständen in den Seen ab. Sie liegen deutlich über den Pegelständen des Trockenjahres 2018 und bewegen sich auf einem Niveau, das an etwa 300 Tagen im Jahr erreicht oder überschritten wird. Im Umkehrschluss heisst dies: An etwa 65 Tagen im Jahr sind die Pegel gleich hoch oder tiefer als derzeit. So sagt es jedenfalls die Statistik, wobei jedes Jahr seine eigene Wasserdynamik hat. Budry weist weiter darauf hin, dass der kürzlich erfolgte Regen und die für die kommenden Tage prognostizierten Gewitterregen nur zu einer geringfügigen Entspannung führen werden – insbesondere auch, weil die Regenmengen lokal sehr unterschiedlich ausfallen. Wie das vor kurzem anschaulich wurde: Während es in Schwyz am Vormittag intensiv regnete, waren die Niederschläge bereits in Brunnen deutlich harmloser.

Temporäre Wasserentnahmen bei Trockenheit

Aufgrund der Trockenheit auf Wiesen und Äckern und der noch vorhandenen Kapazitäten in den grösseren Gewässersystemen bietet das Schwyzer Umweltdepartement Hand: Temporäre, also zeitlich beschränkte Wasserentnahmen können in einem vereinfachten Verfahren beantragt werden. Der rechtliche Hintergrund: Wasser ist ein öffentliches Gut und steht der Allgemeinheit im Rahmen des Gemeingebrauchs zur Verfügung. Will heissen: Es darf kesselweise oder mit der Giesskanne entnommen werden.

Wer es jedoch maschinell, mit einer permanenten Installation, einer Pumpe oder einem Druckfass entnimmt, braucht dazu eine Bewilligung. Diese kann nun nach Bedarf beantragt werden, bis die Trockenheit abgeklungen ist. Wer Wasser ohne Bewilligung entnimmt, verstösst gegen das Wasserrechtsgesetz.

Fünf Tipps zum Wassersparen im Fokus Derzeit können die Wasserversorgungen im Kanton Schwyz den Trinkwasserbedarf problem-los decken, wie es in der Medienmitteilung heisst: Bei weiter anhaltender Trockenheit kann es aber zu einzelnen Versorgungsengpässen kommen.

In diesem Fall werden die Wasserbezüger von den Wasserversorgern direkt informiert. Trotzdem empfiehlt das Schwyzer Umweltdepartement bereits jetzt einen sparsamen Umgang mit Wasser.

Mit folgenden Tipps lässt sich Wasser und somit auch Geld einsparen: Duschen statt baden und die Wasserarmaturen auf Sparbetrieb einstellen. Regenwasser sammeln. Frühmorgens oder abends Pflanzen direkt im Wurzelbereich giessen. Die Waschmaschine richtig füllen, ohne Vorwaschen und mit Sparprogramm laufen lassen. Geschirrspüler benutzen und Wasser nicht unnötig laufen las-sen, beispielsweise beim Zähneputzen.

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