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Dritter Sieg trotz hektischer Schlussphase

Dritter Sieg trotz hektischer Schlussphase Dritter Sieg trotz hektischer Schlussphase

Fussball: FC Einsiedel gewinnt gegen FC Mutschellen mit 3:2

Die Schmach von Grenchen ist getilgt. Ein um Wiedergutmachung bemühter FC Einsiedeln besiegt den FC Mutschellen auf eigenem Platz mit 3:2 und holt sich die Punkte acht bis zehn. Ganz ohne Spannung ging es auch in dieser Partie nicht.

BEAT SUTER

In Grenchen brauchte er nach dem Schlusspfiff zuerst einige Minuten für sich, um zu verdauen, was er gerade über sich ergehen lassen musste. Der blutleere Auftritt seines Teams hat-te ihm zugesetzt. Doch Philipp Rechsteiner ist kein Mann, der seinen Kopf in den Sand steckt. Im Gegenteil! Statt seine Spieler an den Pranger zu stellen, organisierte er für das erste Heimspiel der Rückrunde einen Apéro – für Freunde und Familienangehörige der ersten Mannschaft!

Genialer Schachzug

Noch vor der Begegnung gegen den FC Mutschellen sass man bei Wein, Orangenjus und Gebäck im Clubhaus zusammen und freute sich gemeinsam auf den ersten Heimauftritt. Was für eine noble Geste und zugleich genialer Schachzug ist das denn! Mit der Unterstützung ganz wichtiger Menschen in deren Leben schaffen es die Jungs, den zweiten Heimsieg gegen einen Gegner zu realisieren, der vor der Partie immerhin 18 Punkte mehr aufwies als der FCE. Ein Paradebeispiel, wie eminent wichtig der mentale Bereich im Sport ist und wie der Blick über den Tellerrand diesen beeinflussen kann.

Robuste Bremgartner

Die als unangenehme Gegner angekündigten Aargauer wurden ihrer Reputation nur gerade in den ersten und letzten zehn Minuten gerecht. Da liessen die robusten Bremgartner die Muskeln spielen und den Ball laufen. Der Aufbau der Angriffe wirkte doch eine Spur gepflegter. Der FCE war vorwiegend mit Verteidigungsarbeit beschäftigt, ohne dass dem FCM zwingende Chancen zugestanden werden muss-ten.

Die hatten nämlich die Einsiedler auch in diesen beiden Phasen des Spiels selber. Lukas Espinosa war dem 1:0 nach fünf Minuten schon sehr nahe. Sein Torversuch wurde aber von einem Verteidiger noch vor der Torlinie geklärt. Auch in der Schlussphase gab es etliche Einsiedler Konter. Und doch be-gab man sich nochmals beinahe in Teufels Küche, als Janick Seiler in der Nachspielzeit sein zweites Jokertor für den Gast gelang.

Kein komfortables Polster 3:0 führte der FCE nach 70 Minuten. Raphi Petrig per Kopf (13.), Pascal Fässler in die obere rechte Ecke – wieder nach einer Standartsituation – und Timo Steiner nach feiner Einzelleistung sorgten für ein komfortables Polster. Es sollte trotzdem anders kommen. Nur drei Minuten später folgte Seilers erster Streich. Und dieser liess die Lebensgeister Mutschellens nochmals erwachen. Ayo Akinrinmade verpasste es, diesen endgültig den Wind aus den Segeln zu nehmen. Sein Penalty (85.) antizipierte Torhüter Scheifele goldrichtig und entschärfte diesen sicher, was sich nicht wirklich beruhigend auf die rotschwarzen Nerven auswirkte. Nicht im Zaum hatte diese dann aber Cincera, welcher den Platz vorzeitig verlassen musste. Von einer Dezimierung des Gegners war aller-dings nicht viel zu spüren. Immerhin, vom Supergau in Form eines späten Ausgleichtreffers wurde der Gastgeber verschont. Das wäre dann auch viel zu viel des Guten gewesen.

Defensive besser postiert Der FC Einsiedeln war über den ganzen Match gesehen das aktivere Team. Ausschlaggebend dafür war die besser postierte Defensive um Captain Petrig. Das Tor von Dennis Räber wurde konsequent abgeschirmt. Petrig, Fässler aber auch Akinrinmade schalteten sich immer wieder in den Angriff ein, was sich durch Tore ausbezahlte. Mit etwas mehr Mut in der Angriffsauslösung und etwas mehr Präzision im Abschluss hätte ein deutlicherer Sieg herausschauen können, ja müssen. Man mag es ihnen verzeihen. Wer 15 von 19 Partien verliert, will sich nicht blind in die nächste Niederlage stürzen. Noch fehlt es an Stilsicherheit. Doch das braucht es überhaupt nicht, wenn der Trainer auch beim nächsten Heimspiel den Apéro spendiert!

Meisterschaft 2. Liga inter-regional, Gruppe 5, Saison 2021/2022, 20. Runde FC Einsiedeln – FC Mutschellen 3:2 (2:0); Fussballplatz Rappenmöösli. – 300 Zuschauer Tore: 13. R. Petrig 1:0, 39. P. Fässler 2:0, 70. T. Steiner 3:0, 73. J. Seiler 3:1, 95. Seiler 3:2 FC Einsiedeln: Dennis Räber; Jan Rüttimann (63. Randy Moncion), Ayo Akinrinmade, Pascal Fässler, Oliver Borner, Raphael Petrig, Francesco Amendola; (74. R. Mujanovic), Fabian Langhart (50. M. Prskalo), Aldo Amendola, Benjamin Abazaj (79. M. Nützel), Lukas Espinosa (59. T. Steiner) Bemerkungen: Garstige Bedingungen (1. HZ) Einsiedeln ohne Hockman (gesperrt), Pierangeli, Sefedini, Schönbächler, Walker (alle verletzt). Ersatztorhüter: Robin Nützel. Platzverweis: 78. Gelbrot gegen Cincera (FCM) Verwarnungen: R. Petrig, B. Abazaj, P. Fässler, 4 x Gelb gegen Mutschellen

Endlich geht es vorwärts beim FC Einsiedeln: FC Mutschellen wurde bezwungen. Fotos: Sepp Holdener

Kampf um die Lufthoheit.

Matchtelegramm

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