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Christoph Sahli ist nicht mehr Trainer des LK Zug

Christoph Sahli ist nicht mehr Trainer des LK Zug Christoph Sahli ist nicht mehr Trainer des LK Zug

Der in Einsiedeln aufgewachsene Erfolgscoach der Frauen-Handball-Mannschaft des LK Zug, Christoph Sahli, ist nicht mehr im Amt. Der Grund für die Auflösung des Arbeitsverhältnisses gibt Rätsel auf.

WOLFGANG HOLZ

Es wirkt etwas verwirrend: Auf der Homepage des Leichtathletik- Klubs Zug Handball (LKZ) blickt Ex-Trainer Christoph Sahli nach wie vor zusammen mit den Frauen des Zuger Handballvereins vom aktuellen Foto des Mannschaftskaders. Mit seinen Spielerinnen hat Sahli bekanntlich 2021 die Schweizer Hand-ball Meisterschaft und den Cup gewonnen. Auf den Staff-Porträts ist dagegen das Bild des ehemaligen Trainers bereits gegen dasjenige seines Nachfolgers Damian Gwerder ausgetauscht worden.

Faktisch ist Christoph Sahli seit Anfang März vom LK Zug nicht mehr Cheftrainer der ers-ten Frauenmannschaft. Grund: «Inadäquates privates Kommunikationsverhalten des Trainers im Rahmen seiner Tätigkeit.» Hört sich kryptisch an. Was immer das konkret heissen mag. Der 37-jährige Trainer und die Vereinsleitung sind auf jeden Fall nach einer Analyse der Situation gemeinsam übereingekommen, das Arbeitsverhältnis per sofort aufzulösen.

Was genau dahinter steckt, davon wissen LKZ-Spielerinnen. «Wir dürfen dazu aber nichts sagen, wir haben vom Verein quasi einen Maulkorb verpasst bekommen », erklärt eine Handballerin auf Anfrage unserer Zeitung.

Anzeiger» auf seine Trennung vom LK Zug sagt Christoph Sahli, «dass ich mir natürlich einen schöneren Abschied vom Verein gewünscht hätte». Was mit der geschraubten Formulierung seitens des Vereins zur gegenseitigen Trennung tatsächlich gemeint ist, erklärt Sahli seinerseits damit, dass «eine Geschichte, schnell in vielfältiger Form rausgetragen wurde». Beim Verein sei deshalb dann ein Handlungsdruck entstanden, der zu dieser Reaktion geführt habe. Auch sei die Angelegenheit nicht «justiziabel».

Seit 2018 Cheftrainer Seit 2009 arbeitete Christoph Sahli als Trainer beim Handballklub Zug. Seit 2018 war er Trainer der ersten Frauenmannschaft. In der ersten Saison erreichte er mit seinem Team den Final. 2021, wie gesagt, gewann er dann Meisterschaft und Cup.

«Der Titel mit dem LK Zug war eine Riesenerlösung für mich, weil ich mich doch mit sehr viel persönlichem Engagement eingesetzt habe – und weil ich auch in die grossen Fussstapfen meines sehr erfolgreichen Vorgängers getreten bin», sag-te Sahli, im Interview mit unserer Zeitung im Juni letzten Jahres (EA 48/2021). Er meint damit Damian Gwerder, der vier-mal mit dem LK Zug Meister war, zuletzt 2015. Ich fühle mich beim LK Zug sehr wohl», versicherte er im gleichen Interview.

Spielte früher Handball in Einsiedeln Zehn Monate später ist alles anders. «Ich geniesse im Augenblick meine Freizeit», sagt Christoph Sahli, der von Beruf IT-Manager ist. «Grundsätzlich wäre es wohl im Sommer Zeit für eine handballerische Veränderung gewesen», meint der seit seinem sechsten Lebensjahr in Einsiedeln aufgewachsene Handballtrainer – der früher selbst noch im Klosterdorf Handball spielte, jetzt aber in Zug wohnt. «Ich bin grundsätzlich offen für eine neue Traineraufgabe, allerdings ist dies momentan nicht meine erste Priorität. » Aus gutem Grund. Seine Verlobte und er werden im Sommer zum ersten Mal Eltern.

Auf der Homepage des Zuger Handballklubs ist er noch immer vertreten: Der frühere LK-Zug-Cheftrainer Christoph Sahli (siebter von rechts in der hinteren Reihe) inmitten des aktuellen Mannschaftskaders.

Foto: Screenshot

«Ich hätte mir natürlich einen schöneren Abschied gewünscht.»

Christoph Sahli Selbst angesprochen vom «Einsiedler

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