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«Es hatte gute Sachen dabei»

«Es hatte gute Sachen dabei» «Es hatte gute Sachen dabei»

Interview mit Wendy Holdener zur vergangenen Skisaison

Die vergangene Skisaison für Wendy Holdener verlief sehr erfolgreich. Der Höhepunkt war für die 28-jährige Unteribergerin der Gewinn ihrer beiden Medaillen bei den Olympischen Spielen in Peking, wie sie im Interview verrät. Jetzt freut sie sich erst mal auf die Ferien.

WOLFGANG HOLZ

Wendy Holdener, was machen Sie gerade?

Ich habe heute einen Tag für mich. Das gibt mir Zeit, gewisse Sachen zu erledigen. Am Wochenende steht noch ein Sponsorenevent auf dem Programm im Hoch-Ybrig. Danach werde ich dort noch eine Woche trainieren. Sind Sie zufrieden mit der vor Kurzem zu Ende gegangenen Saison? Ja, da hat es einige sehr gute Sachen dabei gehabt. Meine Leistungen im Slalom-Weltcup etwa, meine Top-Ergebnisse bei den Olympischen Spielen in Peking. Auch die Heimrennen mit dem Super-G in St. Moritz waren sehr gut.

Welcher war Ihr schönster Erfolg – die Silberne und die Bronzene in Peking?

Ja, ich glaube, das kann man so sagen. Wenn man von einem Grossanlass wie den Olympischen Spielen mit zwei Medaillen zurückkehrt, wenn man es geschafft hat, auf den Punkt seine Leistung zu erbringen, dann ist das schon sehr gut. Sie haben inzwischen ja ein ganzes Arsenal an Medaillen beisammen dank Ihrer vielen Erfolge bei Weltmeisterschaften, bei Olympischen Spielen und bei Schweizermeisterschaften. Wie viele Medaillen sind es denn unterm Strich, und wo sind die alle aufbewahrt? Das stimmt. Ich besitze fünf olympische Medaillen, vier WM-Medaillen und 11 Medaillen von Siegen bei den Schweizermeisterschaften. Die Medaillen habe ich alle im Wendy-Stübli im Hoch-Ybrig platziert, wo sie sehr schön mit Altholz eingefasst sind. Hier können alle Leute die Medaillen anschauen, die Freude daran haben, sich so etwas anzusehen. Gestohlen werden Ihre Medaillen dort ja wohl nicht?

(lacht): Ich hoffe nicht.

Im Slalom sind Sie im Weltcup zweimal aufs Podest gefahren. Einmal als Zweite und einmal als Dritte. Das ist super. Zum ersten Slalomsieg hat es Ihnen leider wieder nicht gereicht. Ist und bleibt das ein Makel für Sie? Nein. Ich habe einmal die Chance gehabt, um den Sieg mitzufahren – ansonsten hat es nicht sein sollen. Das ist aber nicht so schlimm. Es hat sicher viele Momente während meiner Slalom- Rennen gegeben, die sehr gut waren. Andererseits gab es auch schwierige Momente, wie mein Armbruch vor Saisonbeginn. Oder etwa der Sturz in Are im Riesenslalom. Das hätte nicht sein müssen. Im Weltcup hatten Sie, wie Sie gerade erwähnt haben, zum Schluss Pech gehabt infolge einer Verletzung. In der Gesamtwertung wurden Sie 14., im Slalom 5., im Riesenslalom und im Super-G jeweils 25., in der Abfahrt 46. Wie beurteilen Sie Ihre Bilanz? Eigentlich würde ich meine Bilanz als solide bezeichnen. Im Super- G und im Riesenslalom, wo ich sehr wenig trainieren konnte, hatte es einige gute Sachen dabei. Ein Ziel für die Vorbereitung der nächsten Saison ist sicher, dass ich ohne Unterbruch und Verletzungen meine Trainingspläne durchziehen kann. Wollen Sie sich nächste Saison noch mehr auf den Slalom konzentrieren?

Nicht unbedingt. Ich will weiterhin mehrgleisig Rennen fah-ren und so trainieren, damit ich nächste Saison auch wieder im Riesenslalom und im Super-G vorne mit dabei sein kann. Sie reden nicht gerne über Ziele. Haben Sie trotzdem schon welche für Ihre Zukunft?

Im Moment brauche ich noch Zeit für persönliche Zielsetzungen. In den nächsten Tagen habe ich sicher noch genügend Zeit, darüber nachzudenken. Im Augenblick kann ich noch nicht darüber reden. Wo und wie erholen Sie sich jetzt in den Ferien? Ich werde Mitte April drei Wochen lang nach Costa Rica verreisen. Ich freue mich sehr darauf, ich war noch nie in dem mittelamerikanischen Land.

Man sagt ja immer, Costa Rica sei die Schweiz Lateinamerikas …

… das habe ich auch schon gehört. Ich werde dort einen Teil meiner Zeit mit meinen Freundinnen Joana Hählen und Tina Weirather verbringen. Andererseits werde ich Costa Rica zusammen mit meinem Freund erkunden.

Wir wünschen auf jeden Fall gute Erholung und drücken Ihnen dann wieder die Daumen bei den Rennen in der neuen Saison!

Danke.

Nun kann sie mal ausspannen: Wendy Holdener. Foto: Instagram

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