FCE: Revanchegelüste und Derbystimmung

Was hat der FC Einsiedeln mit den Berner Young Boys gemeinsam? Sport-lich trennen die Clubs Welten, doch mit der aktuellen Verletztenliste können es die Einsiedler mit dem Schweizermeister locker aufnehmen.

BEAT SUTER

Gegen den FC Unterstrass muss Trainer Philippe Rechsteiner mit einem dünn besetzten Kader antreten. Derweilen fiebert die 2. Mannschaft dem Derby gegen den FC Wollerau entgegen.

Raphi Petrig berufshalber abwesend, Francesco Amendola krank, Fabian Langhart, Sven Vonderlinn und Richmond Hock-man verletzt, Denis Pierangeli, Linor Sefedini, Manuel Schönbächler (alle schon länger verletzt oder rekonvaleszent). Auch wenn Rechsteiner mit allen Abwesenden beinahe ein Team aufstellen könnte, will man beim Tabellenvorletzten nicht jammern. Jede Verletzung, jede Abwesenheit bedeutet eine Chance für jemanden anders. Auch der 6:0-Sieg von Strichclub Klingnau spielt dem FCE nicht in die Karten und vergrössert den Abstand auf den rettenden Platz 11 um zwei Punkte auf deren 12.

Da kommt der FC Unterstrass vielleicht gerade recht. Mit 21 Punkten tingelt der Zürcher Quartierverein, der im vergangenen Jahr 100-jährig wurde, am Ende des Mittelfelds herum. Zu wenig, um sich noch gross nach oben zu orientieren, zu viel, um noch in arge Abstiegsnöte zu geraten. So sorglos ist der FC Einsiedeln nicht unterwegs. Man will sich deshalb nicht zusätzlich unter Druck setzen. Mit einer wiederum veränderten Start-formation gegenüber den beiden ersten Rückrundenspielen wird der Trainer wiederum gezwungen sein, auf kreative Schachzüge zurückzugreifen. Immerhin hat man mit den Stadtzürchern noch eine Rechnung offen, wurden die Rotschwarzen zu Hause auf dem Rappenmöösli doch gleich mit 1:5 abgewatscht. Eine spezielle Motivationsspritze sollte bei dieser Ausgangslage also nicht notwendig sein. Ob es mit der Rückrundenpremiere für die 2. Mannschaft wohl an diesem Wochenende klappt? Ein Blick auf die Wetterkarte verspricht nicht viel Gutes. Dem Rasen des Rappenmööslis sieht man die Winterruhe noch an. Er hatte kaum Gelegenheit, sich etwas zu entfalten. Die nassen Tage vor dem Sonntag sind wohl auch nicht wirklich ideal. Kribbeln wird es den Spielern trotzdem schon in den Füssen, denn mit dem FC Wollerau ist nicht einfach irgendwer zu Gast in Einsiedeln sondern einer der grossen Rivalen aus der Nachbarschaft. Derby-time eben! Obwohl die Wollerauer nur gerade drei Plätze über dem FCE 2 liegen, trennen die beiden Teams doch schon zehn Punkte. Wenn es «s’Zwei» schaffen sollte, seine Effizienz gegenüber der Vorrunde zu steigern, könnte der Vorsprung der Höfner aber so schnell dahinschmelzen wie der letzte Schnee an der Frühlingssonne!

2. Liga interregional, 18. Runde: Samstag, 9. April, 17 Uhr, Sportanlage Steinkluppe, FC Unterstrass – FC Einsiedeln. 3. Liga, 14. Runde: Sonntag, 10. April, 12 Uhr, Sportplatz Rappenmöösli, FC Einsiedeln 2 – FC Wollerau