«Wir haben Weihnachten um ein paar Tage verschoben»: Heute lesen, was morgen im EA steht
Heute an Heiligabend feiern wir die Geburt Jesu und damit Weihnachten. Wie geht es einer Mutter, die an diesem Abend ein Kind gebärt. Im Interview erzählt die 39-jährige Simone Bernard aus Hütten, die im Spital Einsiedeln ihre Niederkunft hatte, wie es ihr ergangen ist.
Wolfgang Holz
Frau Bernard, Sie haben Ihr drittes Kind, Sohn Janis, am 24. Dezember 2019 im Spital Einsiedeln zur Welt gebracht. Warum gerade in Einsiedeln?
Die von mir gewünschte Beleghebamme arbeitete im Spital Einsiedeln. Somit war es für mich selbstverständlich, dass ich meine Kinder dort zur Welt bringen möchte.
Der 24. Dezember ist wirklich ein sehr spezieller Termin für eine Geburt. War Ihre Niederkunft für dieses Datum so geplant oder war es purer Zufall?
Wir haben unsere Kinder aus Liebe zueinander entstehen lassen und nicht auf das Datum geachtet. Und weil Janis sich entschied, eine Woche vor dem Geburtstermin zu kommen, wurde er ein Christkind.
Haben Sie sich schnell damit arrangiert, dass Sie mit Ihrer Familie am 24.12.2019 für einmal nicht gemütlich unterm Christbaum sitzen können werden und statt dessen im Spital ein Kind gebären – oder haben Sie sich sofort darüber gefreut, gerade an Heiligabend Ihr Kind auf die Welt bringen zu können?
Trotz des Glücksgefühls über das neugeborene Kind war es schade, nicht im Kreise der Familie Weihnachten zu feiern.
Wie ist Ihre Geburt verlaufen?
In der Nacht haben die Wehen eingesetzt. Da die vorangegangene Geburt relativ schnell ging, sind wir sogleich mit den zwei älteren Jungs ins Spital gefahren.Während die zwei älteren Brüder im Pyjama von Bett zu Bett gehüpft sind und von einer Hebamme eine heisse Schokolade bekommen haben, kam Janis im Nebenzimmer zur Welt.
Hat Ihre Familie danach mit Ihnen Weihnachten ein Stück weit im Spital gefeiert – oder wie haben Sie sich in dieser Situation organisiert?
Wir haben Weihnachten um ein paar Tage verschoben und erst gefeiert, als Janis und ich zu Hause waren.
Haben sich Ihre beiden anderen Söhne Merlin und Lionel, die sieben und fünf Jahre alt sind, auch auf ihren neuen Bruder gefreut, der quasi als «Christkind» an Weihnachten auf die Welt gekommen ist?
Ja, sie haben sich sehr über ihren neuen Bruder gefreut und waren sehr fürsorglich.
Ist Ihnen vor und nach Ihrer Geburt die Heilige Nacht mit Hirten, Schafen, Ochs und Esel im Stall in Bethlehem, mit Maria, Josef und dem Jesuskind in der Krippe in irgendeiner Form in den Sinn gekommen an diesem Tag?
Als ich aus dem Fenster sah und über das Dorf Einsiedeln geblickt habe, war ich froh, dass ich im warmen Zimmer sein durfte und nicht in einem kalten Stall wie Maria damals.
Wie feiern Sie nun heute an Heiligabend Weihnachten, zwei Jahre nach Ihrer Geburt?
Wir werden diesen speziellen Tag im engsten Familienkreis feiern und neben den Weihnachtsliedern auch ein Happy-Birthday einfliessen lassen.
Hat Ihr Sohn Janis eigentlich schon realisiert, dass er an Heiligabend in Zukunft sozusagen stets eine Art «doppelten» Geburtstag feiern darf – Weihnachten und Geburtstag eben?
Janis ist noch etwas zu jung um dies zu realisieren. Aber die grossen Brüder freut es sehr, dass wir an diesem Tag sowohl Weihnachten wie auch Geburtstag feiern werden.