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Wildtierkorridor mit Hindernissen

Schon viele Massnahmen zur Aufwertung des Wildtierkorridors über den Felderboden wurden umgesetzt.

RETO BETSCHART

Im Anschluss an seine Mitgliederversammlung organisierte der Schwyzer Umweltrat (SUR) zwei Referate über Wildtierkorridore. Dabei ging es insbesondere um den Korridor in Seewen, der über den Felderboden das Rigigebiet mit dem Muotatal und dem Kanton Uri verbindet.

Nach einer Einsprache wurde im Rahmen der Kantonalen Nutzungsplanung eine Subkommission ins Leben gerufen, deren Aufgabe es war, den Wildtierkorridor zu sanieren und aufzuwerten.

Viel Natur im Schwyzer Talkessel Darin vertreten waren die Gemeinde Ingenbohl, Umweltverbände, Landeigentümer, Bewirtschafter und der Kanton. «Von den bisherigen Resultaten bin ich begeistert», erklärte Matthias Kaiser vom Amt für Wald und Natur des Kantons Schwyz in seinen Ausführungen.

Viele Strukturelemente wie Hecken und Sträucher seien bereits realisiert worden und am Wachsen. «Das konnte nur dank der guten Zusammenarbeit innerhalb der Projektgruppe realisiert werden.» Im Talkessel sei mit dem kantonalen Naturschutzgebiet Hopfräben, dem Flachmoor beim Kloster und dazu noch zahlreichen kommunalen Schutzgebieten grundsätzlich schon sehr viel Natur vorhanden. «Aus diesem Grund sind die neu geschaffenen Strukturelemente im Wildtierkorridorgebiet für die Natur als Vernetzungselemente doppelt interessant», betonte Matthias Kaiser.

Darum beteilige sich der Kanton auch finanziell. Trotz den schönen Ergebnissen gäbe es aber noch einzelne Baustellen, die aufgearbeitet werden müssen.

Ein Wildwarnanlage an der Schwyzerstrasse Eine dieser Baustellen ist das ungelöste Problem bei der stark frequentierten Schwyzerstrasse zwischen Brunnen und Ibach, an der es immer wieder zu Unfällen mit Wildtieren kommt. «Das ist nicht nur für die betroffenen Tiere unschön, sondern auch für die Autofahrer gefährlich», so ein Votant aus dem Plenum.

Es sei nicht zielführend, dem Wild den Durchgang mit natürlichen Strukturelementen bis zur Schwyzerstrasse zu erleichtern, wo es dann unweigerlich zu Kollisionen komme, so das Argument.

Wildtierspezialist Antonio Righetti, der das Projekt als externer Berater begleitete, bestätigte dieses Problem. «Eine der total 51 Massnahmen des Projektes ist eine Wildtierwarnanlage ähnlich wie in Ried-Muotathal. Die Arbeiten zur Umsetzung dieser Massnahmen sind im Gange. » Die Arbeiten der Projektgruppe wurden vom Schwyzer Umweltrat ebenfalls gewürdigt. «Auch wenn wir nicht immer gleicher Meinung waren, ist es lobenswert, dass die Gemeinde Ingenbohl die Gelegenheit gepackt und das Projekt vorangetrieben hat», betonte SUR-Geschäftsführer Michael Erhardt.

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