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«Am Friherrenberg sind die Bedingungen ausgezeichnet»

«Am Friherrenberg sind die  Bedingungen ausgezeichnet» «Am Friherrenberg sind die  Bedingungen ausgezeichnet»

Frau Holle war überaus fleissig im Klosterdorf – Schnee gibt es jetzt in Hülle und Fülle: Nun hat der 65-jährige Einsiedler Hermann Ruhstaller viel zu tun am Skilift Friherrenberg.

MAGNUS LEIBUNDGUT

Sind Sie ganz im Element, Herr Ruhstaller?

Oh ja, das bin ich in der Tat. Ich bin vollends umgeben von Schneemassen und eingedeckt mit viel Arbeit. Morgen Mittwoch geht es los: Der grosse Lift wird eröffnet. Haben Sie erwartet, dass so viel Schnee am Friherrenberg fallen mag? Nein, überhaupt nicht: In den letzten Jahren ist kaum je bereits so früh im Winter so viel Schnee gefallen in Einsiedeln: Der halbe Meter Schnee bedeutet die zweithöchste Marke, die im Dezember jemals erreicht wurde. «Mir wend dr Bärg zrugg!», hiess es in Einsiedeln. Wie kommt es dazu, dass nun der Wunsch in Erfüllung gegangen ist? Dank einer Initiativgruppe um Fredy Maag erlebt der Einsiedler Lift am Friherrenberg eine Wiedergeburt. Wir sind alle erleichtert, dass der Lift aus seinem Dornröschenschlaf erwacht ist. Welche Erinnerungen haben Sie selber an den Skilift am Friherrenberg?

Ich bin im Ortsteil Birchli aufgewachsen und bin hier schon als Kind die Skipiste heruntergesaust. Mit 14 Jahren habe ich angefangen, für den Skilift Birchli zu arbeiten. Dieser war damals noch mit dem Skilift am Friherrenberg verbunden, bevor er abgebrochen wurde. Wie viele Betriebstage brauchen Sie, um über die Runden zu kommen? So genau weiss ich das gar nicht. In jedem Fall wäre es ideal, wenn in Zukunft Schneekanonen zum Einsatz kommen würden, um die Piste beschneien zu können. Die Leitungen müssten noch gebaut werden. Welche Erfahrungen haben Sie während Ihren ersten Arbeitstagen am Friherrenberg gemacht?

Im Fokus ist eine Revision der ganzen Anlage gestanden. Wir haben die Rollerbatterien revidiert, die Gehänge geröntgt, die Seile auf Risse untersucht und die ganze Sicherheitsanlage unter die Lupe genommen. Die Anlage wurde in der letzten Woche abgenommen. Heute Dienstag entscheidet der Schwyzer Regierungsrat über die Bewilligung des Betriebs, auf dass morgen Mittwoch der grosse Lift starten kann. Der Kinder-Skilift hat bereits am Samstag seinen Betrieb aufgenommen.

Wie viele Leute sind am Sonntag zum Friherrenberg gekommen?

Es kamen sehr viele Bob- und Schlittenfahrer zum Friherrenberg. Die Bedingungen sind ausgezeichnet. Die Schlittelpiste präparieren wir mit unserem Pistenfahrzeug. Die Beiz haben wir auch schon provisorisch am Sonntag geöffnet. Es sind viele Leute gekommen. Kommen Sie bisweilen selber noch zum Skifahren? Oh ja, ich mache Kontrollfahrten auf den Skiern. Und ich stehe bereit, um im Notfall mit dem Rettungsschlitten auszurücken. Aber kein Vergleich zu früher: In den 70er-Jahren gab es Tage, an denen fünf bis sechs Skiunfälle passierten.

Sind Sie gut gerüstet für den morgigen Start? Wir sind noch auf der Suche nach Aushilfskräften für die Kasse und die Bergstation sowie für die Verkehrsführung beim Parkplatz.

«Die Skilifte Friherrenberg bleiben über die Wintersaison 21/22 geschlossen», heisst es auf diversen Webseiten. Das ist natürlich falsch. Die korrekten Angaben zum Lift sind zu finden auf unserer Homepage www.skilift-einsiedeln.ch.

Foto: Magnus Leibundgut

Hermann Ruhstaller

Jahrgang: 1956 Wohnort: Einsiedeln Beruf: Elektromonteur (pensioniert)

Hobbys: Skifahren, Biken, Kochen, Skilift, Familie

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