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Hätte, würde, wäre

Hätte, würde, wäre Hätte, würde, wäre

FC Einsiedeln verliert auch sein viertes Heimspiel in Folge – mit 0:2 gegen den FC Grenchen

Mit der Partie gegen den FC Grenchen 15 endete eine Heimspielserie, in welcher der FCE viermal hintereinander auf dem Rappenmöösli antreten konnte. Punkte haben dabei keine rausgeschaut.

BEAT SUTER

Gegen die Solothurner hielt man sich lange schadlos, bis in der 72. Minute der rotschwarze Abwehrriegel doch überwunden wurde. Das zweite Tor der Grenchner entschied den Match endgültig zu deren Gunsten.

Die Schlussviertelstunde

Hätte, würde, wäre. Auch mit dem Einsatz des Konjunktivs gibt es im Nachhinein keine Punkte zu verdienen. Und doch bringt er als analytisches Gedankenspiel eine interessante Tatsache ans Tageslicht. Würden die Partien des FCE nach 70 Minuten abgepfiffen, hätte er neun (!) Tore weniger kassiert und zwei Punkte mehr auf dem Konto. Die Schlussviertelstunde darf nach sechs gespielten Runden sicher als Achillesferse des FCE bezeichnet werden.

Das Fazit nach einem knappen Viertel der aktuellen Meisterschaft beinhaltet noch zwei weitere Punkte. Die Befürchtungen, dass der FC Einsiedeln in dieser Saison vor allem als Kanonenfutter herhalten muss, sind nicht eingetroffen, da die Einstellung des Teams auf dem Platz bisher als ganz grosser Pluspunkt bezeichnet werden darf. Am Willen hat es nie gefehlt, auch bei der 1:5 Klatsche gegen den FC Unterstrass nicht.

Viel zu wenige Tore Wer aber in sechs Spielen lediglich zwei Tore zustande bringt, darf sich natürlich nicht wundern, wenn man sich im Keller der Tabelle wiederfindet. Dem FCE fehlt es an Durchschlagskraft, sowohl im spielerischen Aufbau als auch im Abschluss. Durchschlagskraft bedeutet eben auch, das Wettkampfglück, das den Einsiedlern sicherlich nicht immer hold war, auf seine Seite zwingen zu können.

Defensiv lange gut

Der Match gegen den FC Grenchen widerspiegelt das bilanzierte Resumee punktgenau. Einsiedelns Defensivkonzept ging lange auf. Solidarisch hielt man den Schaden lange in Grenzen, in dem die Viererabwehrkette um Captain Petrig den gegnerischen Stürmern das Leben so schwer als möglich machte und viele Abschlussversuche abzublocken vermochte. Bälle, welche trotzdem den Weg durch das dichte Abwehrnetz der Gastgeber fanden, wurden zur sicheren Beute von Torhüter Nützel. Auch die Offensivabteilung ackerte und rackerte tatkräftig mit, um die Null so lange wie möglich halten zu können.

Vorne nur «Halbchancen» Offensiv fällt die Bilanz sehr nüchtern aus. Neben ein paar «Halbchancen» (41. Weitschuss Walker, Konterchancen Borner) resultierten einzig Prskalos Abschluss nach einem gekonnten Lobball im Strafraum der Grenchner in der ersten Halbzeit und die dickste Möglichkeit in der 53. Minute, aus der Abazaj durchaus mehr hätte machen können. Das wars dann schon. Der FC Grenchen hat den Sieg somit sicher nicht gestohlen und über das ganze Spiel die besseren Chancen (13. Pfostenknaller Essomba, 16. Nützel klärt in Extremis, 28. Mbemba trifft alleine vor Nützel den Ball nicht, 35. Nützel lenkt Kopfball gerade noch über die Latte, 85.

Der FCE ist nun sicher gut beraten, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Die Aufbauarbeit konsequent weiter führen und an sich zu glauben, ist das einzige, was zählt.

Es darf nicht vergessen werden, dass die Saat in Form einer praktisch neuen Mannschaft, einem frischen Trainer und Staff erst vor einigen Wochen «ausgestreut » wurde.

Dass Gras nicht schneller wächst, wenn man daran zerrt, ist keine neue Erkenntnis. Trainer Philippe Rechsteiner ist sich bewusst, dass ein Neuaufbau eine gewisse Zeit braucht. Gärtnern braucht Geduld. Die Zeit der Ernte wird kommen.

Matchtelegramm Meisterschaft, 2. Liga interregional, Saison 2021/22 6. Runde: FC Einsiedeln – FC Grenchen 15 0:2 (0:0) Sportplatz Rappenmöösli – 220 Zuschauer SR: Nicola Riva AS1: Andrea Zaccardi AS2: Agostinho Dos Santos Tore: 72. Zayas 0:1, 75. Rihs 0:2

FC Einsiedeln: Robin Nützel, Tim Bertschinger (67. Fabian Langhart), Raphael Petrig, Jan Rüttimann, Joel Zürni, Marko Prskalo, Ayo Akinrinmade, Juan Walker (81. Pascal Fässler), Benjamin Abazaj (88. Sascha Kessler), Oliver Borner (65. Andrea Filipelli), Michael Nützel (71. Altin Musa) Ersatztorhüter: Richmond Hockman Abwesend: Luca Albert Verwarnungen: 47. R. Petrig, 78. J. Walker, 94. P. Rechsteiner Vier gelbe Karten wurden gegen FC Grenchen vom Schiedsrichter verteilt

Das Bild täuscht. FCE-Keeper Robin Nützel hatte mehr Arbeit als Grenchens Nr. 1 Jefferey Grosjean Foto: Sepp Holdener

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