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Sanierung Reservoir Brenten für rund 400’000 Franken

Sanierung Reservoir Brenten für rund 400’000 Franken Sanierung Reservoir Brenten für rund 400’000 Franken

Das als Ausgleichs- und Speicherbecken konzipierte Reservoir Brenten ist nach 50 Jahren sanierungsbedürftig geworden und wird bis zum 10. September innen mit einer Folie eingekleidet.

KONRAD SCHULER

Brunnenmeister Franz Trütsch überwacht mittlerweile seit 37 Jahren das Versorgungsnetz der Wasserversorgung Unteriberg mit einem aktuellen Aufwand von rund 70 bis 80 Arbeitsstunden jährlich. «Während den Revisionsarbeiten vom 9. August bis 10. September kann es sein, dass im Gebiet Paradiesli insbesondere am Abend, wenn viele Verbraucher gleichzeitig Wasser benötigen, der Druck zusammenfällt. Ich bitte deshalb die Bevölkerung um Verständnis », merkt Franz Trütsch an. Ansonsten dürfte die Bevölkerung von den Sanierungsarbeiten, die Michael Holdener, diplomierter Bauleiter Tiefbau von der holdener und kälin BAU GmbH als Projekt- und Bauleiter überwacht, kaum viel mitbekommen.

Das Reglement der Wasserversorgung Unteriberg beschreibt, dass die Gemeinde Unteriberg eine Wasserversorgung betreibt und unterhält, um die Bewohner mit genügend und einwandfreiem Trink-, Brauch- und Löschwasser zu versorgen hat. Der Brunnenmeister stellt für Infrastrukturvorhaben wie die Sanierung des Reservoirs Brenten Antrag an die Wasser- und Abwasserkommission. Diese prüft die Anträge und stellt wiederum Antrag an den Gemeinderat, der als Beschlussbehörde 395’000 Franken genehmigt hat. Bei der Rechnung der Wasserversorgung Unteriberg handelt es sich um eine Spezialfinanzierung.

Eindrückliche Zahlen Das Leitungsnetz umfasst rund 31 Kilometer an Hauptleitungen und 11 Kilometer an Hauszuleitungen. 79 Hydranten sind erstellt, 611 Wasseruhren installiert. 1404 Wohnungen, 35 Gewerbebauten, 14 Weidställe und neun Weidbrunnen werden mit Wasser versorgt. Der Gesamtwasserverbrauch betrug im Jahre 2020 deren 126’057 Kubikmeter.

Im Normalfall liefern die Schlund- und Schrotquelle je 100 Liter pro Minute, die Schrähquelle speist das Netz mit 200 Litern pro Minute und die Chaltenbrunnenquelle mit 250 Litern pro Minute.

Wenn diese Wassermenge nicht ausreicht, kommt die Grundwasserpumpquelle Boden ins Spiel, die mit zwei Pumpen je 500 Minutenliter liefern kann.

Reservoir Brenten schafft Ausgleich Dem Reservoir Brenten kommt eine ganz wichtige Aufgabe als Ausgleich- und Speicherbecken zu. Der übliche Wasserstand beträgt fünf Meter. Fällt dieser auf vier Meter und steigt nicht wieder an, werden via Telefonleitung die Pumpen im Boden in Betrieb genommen. Sind mehr als eintausend Kubikmeter Wasser im Reservoir, fliesst das überflüssige Wasser als Überlauf in den Nidlaubach.

Einkleidung mit Folie Durch die Veralterung haben im Reservoir Brenten insbesondere die Betonwände gelitten. Armierungseisen kommen vereinzelt zum Vorschein und weisen leichte Rostspuren auf. Nun werden die Eisen neu eingemörtelt und die Wände saniert. Der Boden des runden, 16 Meter Durchmessung aufweisenden und fünf Meter hohen Beckens, die Wände und die vier Stützen werden mit einer etwa fünf Millimeter dicken Folie eingekleidet.

Der Vorraum wird erneuert. Arbeiten an der Verrohrung und der Wassermessung sind erforderlich. Der Zustieg erfolgte bis anhin von oben über eine Leiter. Neu werden zwei Drucktüren eingebaut, die nur noch geöffnet werden können, wenn das Wasser abgelassen wird. Der Zustieg von oben wird zugemauert.

Das Wasser wird während der Bauzeit von zwei Ersatztanks mit zwölf und acht Kubikmetern Füllmenge in die Leitung eingespeist.

Franz Trütsch überwacht seit 1984 als Brunnenmeister die Infrastruktur der Wasserversorgung Unteriberg.

Aktuell werden von den beiden Tanks einmal zwölf und einmal acht Kubikmeter Wasser in die Leitung eingespeist.

Fotos: Konrad Schuler

Die Öffnungen für den Einbau der zwei Drucktüren zehn Zentimeter über dem Boden des Beckens sind erstellt.

Das Reservoir Brenten auf rund eintausend Meter über Meer hat als Ausgleichs- und Speicherbecken eine wesentliche Funktion im Versorgungsnetz.

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