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Vom Himmel hoch: Pneukran vor dem Kloster

Vom Himmel hoch:  Pneukran vor dem Kloster Vom Himmel hoch:  Pneukran vor dem Kloster

Es sah waghalsig und spektakulär aus: Am Dienstagmittag schwebten Männer in luftiger Höhe rund um die Klostertürme.

WOLFGANG HOLZ

«Was machen die denn da oben – drehen die an der Uhr?» fragte sich ein deutsches Ehepaar, das gerade über den Klosterplatz spazierte. Die beiden Senioren lagen nicht ganz falsch.

In die Höhe gehievt

Die drei Männer in dem luftigen Hängekorb, die ein wuchtiger Pneukran vor der Klosterfassade in die Höhe hievte, kreisten nämlich in Zeitlupentempo um die beiden Türme der barocken Stiftskirche. Dabei legten sie jeweils auf Höhe der Zifferblätter der Turmuhren einen kurzen Stopp ein. Auch auf die nicht einsehbaren Rückseiten der beiden Türme, also zur Ostfassade der Kirche hin, beförderte der megalange, voll ausgefahrene Arm des Pneukrans die drei behelmten Männer.

Gewitter zog langsam auf

Dabei gewannen diese Turmumkreisungen der ungewöhnlichen Art noch an Dramatik.

Denn was anfangs noch beschaulich am heiteren,blau-weissen Schäfchenhimmel anmutete, änderte sich schnell, als allmählich dunkle Gewitterwolken aufzogen und ein kalter Wind zu blasen begann. Bevor das Gewitter jedoch hereinbrach, schafften es die drei tollkühnen Männer, in ihrer schwebenden Kiste noch sicher auf dem Klosterplatz zu «landen».

«Jetzt ist es dort oben schon ein bisschen ungemütlich geworden », räumt Lorenz Fuchs von der Planungs- und Vermessungsabteilung des Klosters Einsiedeln ein, als er sich vom Sicherungshaken nimmt. «Wir haben einen Uhrzeiger am Nordturm an der Ostfassade wieder angebracht, der heruntergefallen war», erklärt er.

Pater Lorenz Moser bestätigt auf Anfrage unserer Zeitung offiziell, dass mit dem Kran der grosse Zeiger an der Uhr auf der Ostseite des Nordturmes, der im vorletzten Winter bei einem Sturm heruntergerissen worden war, wieder montiert wurde. «Das wurde wohl von den wenigsten Leuten festgestellt!», so Pater Lorenz.

Sandstein noch inspiziert

Gleichzeitig seien die übrigen Zeiger kontrolliert und so markiert worden, dass man in Zukunft mit einem Fernrohr überprüfen könne, ob sie noch festsitzen oder sich allenfalls gelöst haben. «Ausserdem wurden Nahaufnahmen vom Sandstein gemacht, die für die längerfristige Planung einer «sanften» Renovation des Turmes dienen werden.»

«Das wurde wohl von den wenigsten Leuten festgestellt!»

Pater Lorenz Moser Kloster Einsiedeln

Imposant: Der Arm des Pneukrans vor der Stiftskirche ist ausgeschwenkt. Fotos: Wolfgang Holz

Geballte Maschinenkraft.

Ein luftiges Unternehmen. Foto: Walter Christen

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