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«Die Ausländer stimmen eher links»

«Die Ausländer stimmen  eher links» «Die Ausländer stimmen  eher links»

Der 55-jährige Landwirt und SVP-Kantonsrat Adolf Fässler aus Unteriberg unterstützt das Referendum gegen das Stimmrecht für Ausländer in der katholischen Kirche des Kantons Schwyz: «Ausländer können sich ja einbürgern lassen. Dann erhalten sie das Wahlrecht in der Kirche.»

MAGNUS LEIBUNDGUT

Haben Sie Angst vor den Ausländern?

Nein, ich habe keine Angst vor den Ausländern. Ich trete aber dafür ein, dass klare Verhältnisse herrschen sollen. Ausländer können sich ja einbürgern lassen. Dann erhalten sie automatisch das Wahlrecht in der Kirche. Eine Einbürgerung steht den Ausländern offen, ihr steht nichts entgegen. Eine Einbürgerung ist Grundlage für eine Integration der Ausländer in unserem Land. Ich finde, die Integration in unser System sollte eine Bedingung für den Erhalt des Stimm- und Wahlrechts in der Kirche sein. Glauben Sie, dass die Ausländer die Macht in der Kirche übernehmen würden, falls das Stimmrecht für Ausländer eingeführt wird?

Es würde zumindest eine Machtverschiebung über die Bühne gehen. Mit Bestimmtheit kämen bei Abstimmungen und Wahlen in der Schwyzer Kantonalkirche andere Resultate und Ergebnisse heraus. Dagegen wollen wir uns mit den Mitteln des Referendums wehren.

Was würde sich konkret künftig bei Wahlen und Abstimmungen in der Kirchgemeinde Unteriberg ändern, falls das Referendum abgelehnt wird? In Unteriberg würde sich wenig ändern, weil es hier in unserer Kirchgemeinde nicht allzu viele katholische Ausländer gibt. Hingegen sieht das dann auf der Ebene der Schwyzer Kantonalkirche schon wieder ganz anders aus.

Gibt es in der katholischen Kirche überhaupt Ausländer? Oder sind in der katholischen Kirche alle Menschen gleichgestellt? Nach Schweizer Recht gibt es in der Tat Ausländer und Inländer. Dank dieser Unterscheidung schaffen wir eben gerade klare Verhältnisse. Abgesehen davon sind ja auch nicht alle Menschen in der katholischen Kirche einander gleichgestellt: Die Frauen zum Beispiel haben im Kirchenrecht nicht dieselben Rechte wie die Männer. Gibt es eine politische Agenda der Linken, die hinter der Vorlage einer Einführung des Stimmrechts für Ausländer stecken? Das ist mit Sicherheit der Fall: Von linker Seite unter der Führung des Kantonskirchenrats Urs Heini aus Schwyz wurde die Motion im Jahr 2018 schliesslich eingereicht. Ein ganz bewusstes Unterfangen, das in das Programm der Linken passt. Stimmen Ausländer eher links?

Das lässt sich nicht von der Hand weisen: Die Ausländer stimmen eher links. Und das ist denn auch ein Grund dafür, dass sich die Machtverhältnisse verschieben könnten innerhalb der Schwyzer Kantonalkirche. Diese würde nach links rücken, falls das Stimmrecht für Ausländer in der Kirche eingeführt werden würde. Bleibt die Kirche im Dorf, falls das Referendum auf Zustimmung stösst?

Ganz klar würde die Kirche nicht mehr im Dorf bleiben, falls das Wahlrecht für Ausländer eingeführt wird. Es ist schon aus demokratiepolitischer Sicht ein Affront, dass der kantonale Kirchenvorstand und der Kantonskirchenrat die Vorlage durchgewinkt haben, ohne das Volk dazu zu befragen. Nur dank des Referendums wird nun eine Urnenabstimmung stattfinden, kann das Volk mitreden in dieser wichtigen Frage. Ich erinnere daran, dass dies nun schon der dritte Anlauf ist, das Ausländerstimmrecht in der Kantonalkirche einzuführen: Bereits zwei Mal in der Geschichte der katholischen Schwyzer Kirche hat die Vorlage Schiffbruch erlitten.

Adolf Fässler stösst sich daran, dass Ausländer in der Kirche stimmen dürfen sollen: «Dann bleibt kein Stein auf dem anderen.» Foto: zvg

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