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«An der WM setzte ich mich zu sehr unter Druck»

«An der WM setzte ich mich zu sehr unter Druck» «An der WM setzte ich mich zu sehr unter Druck»

Der Rothenthurmer Skispringer Andreas Schuler (25) konnte an der nordischen Ski-WM die eigenen Erwartungen nicht erfüllen.

INTERVIEW JOLANDA DE GRAAF

Die WM-Qualifikation nach seiner Covid-19-Erkrankung vom letzten Oktober war für Andreas Schuler aus Rothenthurm ein Kraftakt und nicht selbstverständlich. Seine drei Auftritte an der WM in Oberstdorf neulich aber missrieten. Andreas Schuler, der WM-Frust scheint tief zu sitzen. Auf der Kleinschanze belegten Sie Rang 42. Auf der Grossschanze wurden Sie noch vor dem ersten Durchgang disqualifiziert. Was war da los? Vor jedem Wettkampf müssen wir uns einer Materialkontrolle unterziehen. Eine Abmessung am Anzug passte um genau 3 Millimeter nicht. Für mich schwer verständlich, denn ich springe schon die ganze Saison durch mit demselben Schnitt, und zwar ohne Beanstandung. Ich hatte wirklich Mühe damit, dass ich auf der Grossschanze nicht antreten durfte. Sie hatten sich nach dem 42. Rang auf der Kleinschanze sicher einiges vorgenommen? Ich wusste, dass mir die Grossschanze etwas besser liegt und freute mich darauf. Ich hatte mir aber, ehrlich gesagt, auch von der Kleinschanze etwas mehr erhofft. Immerhin konnte ich mich von Sprung zu Sprung etwas steigern. Das nehme ich mit. Beim abschliessenden Teamspringen belegte die Schweiz den 7. WM-Rang. Auch hier kamen Sie nicht auf Touren? Ich zeigte einen guten Probesprung und musste danach zur Materialkontrolle. Das brachte mich etwas aus dem Konzept, weil ich diese Kontrolle natürlich unbedingt überstehen wollte. Ich ärgere mich im Nachhinein, dass ich meinen guten Probesprung im Wettkampf nicht wiederholen konnte. Welches Fazit ziehen Sie von der WM? Ich habe für diese WM-Qualifikation hart gearbeitet, mich mit guten Resultaten in den Continental- Cups für eine Selektion aufgedrängt. An der WM setzte ich mich zu sehr unter Druck und verlor dabei die notwendige Lockerheit. Weit springt nämlich nur, wer Anspannung und Lockerheit in Balance halten kann.

Wie geht es weiter?

An diesem Wochenende bestreite ich im polnischen Zakopane einen Continental-Cup. Dort will ich meinen WM-Frust wegspringen und mich mit guten Leistungen im vorderen Teil der Rangliste platzieren. Wenn das klappt, hoffe ich auf den Saisonabschluss beim Weltcup-Skifliegen in Planica, Slowenien, vom 25. bis 28. März. Ein Start macht aber nur dann Sinn, wenn ich in Zakopane zurück in die Spur finde.

Andreas Schuler will wieder zu Höhenflügen ansetzen.

Foto: Swissski

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