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«Die Entsorgungs-Disziplin ist gut»

«Die Entsorgungs-Disziplin ist gut» «Die Entsorgungs-Disziplin ist gut»

In Einsiedeln funktioniert das Glasrecycling – und doch belegt es den allgemeinen Trend hin zu Pet-Gebinden

Hunderte von Tonnen Glas werden im Bezirk Jahr für Jahr eingesammelt. Die Tendenz ist allerdings rückläufig.

VICTOR KÄLIN

Im Bezirk Einsiedeln gibt es zwölf offizielle Sammelstellen für Glas: je eine in den sechs Vierteln sowie sechs im Dorf, inklusive der beiden Entsorgungszentren Steinauer AG Recycling und Umweltservice, respektive Schädler Mulden AG.

Grosse Schwankungen

Und die Einsiedler und Einsiedlerinnen machen rege Gebrauch von der Möglichkeit, ihr Glas (und andere Abfallbestandteile) gratis recyceln zu können. Wie der offiziellen Statistik des Bezirks Einsiedeln zu entnehmen ist, sind zwischen 2014 und 2019 (die Zahlen für 2020 liegen noch nicht vor) im Schnitt jährlich 235 Tonnen Glas bei den offiziellen Sammelstellen eingeworfen worden. Da die beiden Entsorgungszentren in dieser Zahl nicht erfasst werden, ist der effektive Rücklauf noch höher.

Die Entwicklung ist tendenziell allerdings rückläufig. Generell ist feststellbar, dass die Gesamtzahl seit 2014 von 270 auf 209 Tonnen zurückgegangen ist. Für Doris Elmer, die Leiterin des Einsiedler Umwelt- und Energiebüros, spiegelt sich darin der «allgemeine Trend weg vom Glas hin zum Pet». Zieht man die Einwohnerzahlen hinzu, erhärtet sich die erwähnte Entwicklung: Zwischen 2014 und 2019 nahm die Bevölkerung Einsiedelns um über 7 Prozent zu, währenddem der Glasrücklauf um mehr als 20 Prozent schrumpfte – mit allerdings erheblichen Schwankungen.

Gute Trenndisziplin Was das Entsorgungsverhalten betrifft, kann Doris Elmer der Bevölkerung ein Kompliment machen: «Über all die Jahre hat sich die Trenndisziplin nicht verschlechtert. » Eine Einschätzung, die von Erich Schädler bestätigt wird. Seine Firma Schädler Mulden AG leert im Auftrag des Bezirks die Container der offiziellen Sammelstellen. Schädler kann «insgesamt ein gutes Zeugnis ausstellen».

Der Trennfaktor in Weissglas, Grünglas und Braunglas ist unterschiedlich und liegt nicht überall bei 100 Prozent. Schädler bringt dafür Verständnis auf: «Glas der Farben grün und braun ist nicht immer leicht zu unterscheiden. » Während der Reingehalt beim Weissglas nahezu 100 Prozent erreicht, werden grün und braun in den Containern doch öfters vermischt – gemäss Schädler allerdings innerhalb der Toleranzgrenze von 15 Prozent. Was darüber liegt, führt beim Abnehmer zu tieferen Preisen. Beim Weissglas liegt der Toleranzwert übrigens bei drei Prozent.

Die Rückmeldung bei den privat geführten Entsorgungszentren Steinauer und Schädler ist noch besser: Diese Abgabestellen kennen Öffnungszeiten und sind betreut, was sich für alle Glasfarben in einem Reingehalt von 100 Prozent niederschlägt.

Erich Schädler weiss auch von «Spezialisten» zu berichten, welche die unbetreuten Sammelstellen zum Entsorgen des Güsels missbrauchen. Durch periodische Kontrollen kann dieser Unsitte jedoch so weit Einhalt geboten werden, dass gemäss Schädler «diese Auswüchse insgesamt nicht tragisch sind». «Sauber trennen lohnt sich»

Doris Elmer erinnert daran, dass das konsequente Aufteilen in weiss, grün und braun kein Selbstzweck sei, sondern zu einer «gezielten, hochwertigen Wiederverwendung beiträgt». Und letztlich zu einer möglichst kostengünstigen Entsorgung, wodurch «eine Erhöhung der Grundgebühr verhindert werden kann». Letztlich ist das korrekte Recyceln nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch fürs eigene Portemonnaie.

Die Sammelstellen für Altglas werden rege benutzt. Der Reinheitsgehalt der Farben weiss, grün und braun ist allerdings unterschiedlich. Foto: Victor Kälin

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