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Schneeschuhtouren sind im Trend

Schneeschuhtouren sind im Trend Schneeschuhtouren sind im Trend

In Euthal gibt es eine Vielzahl von markierten Schneeschuhtrails. Der Initiant des Schneeschuhverbands Schweiz kam ebenfalls aus dem kleinen Ort am Sihlsee. Sein Erbe soll weiter bestehen.

URS ATTINGER

Euthal liegt an einer oft befahrenen Strasse mit Verkehr ins Hoch-Ybrig, nach Oberiberg und zur Ibergeregg. Momentan sind, neben der im Winter üblichen Gästeschar zum Skifahren, vermehrt Leute, die zum Schneeschuhlaufen aufbrechen, unterwegs. Dafür ist Euthal ein idealer Ort, weil es hier seit dem Winter 2007 unterhaltene und geprüfte Schneeschuhrouten gibt. Einige führen auf den Kamm östlich von Euthal, zum Beispiel auf den Chli Aubrig oder die Rosenhöchi. Von dort hat man schöne Ausblicke, auch ins Wägital.

Initiiert hat die Markierung von Schneeschuhrouten ein Euthaler, der im März 2020 gestorben ist: August «Gusti» Zollinger. Er war die treibende Kraft, als der Zentralschweizer Schneeschuhverband 2007 in Biberbrugg gegründet wurde. Vier Jahre später überführte man ihn in den Schneeschuhverband Schweiz (SVS), welchen Zollinger einige Jahre präsidierte und für den er die Geschäfte führte. «Gusti war mit Leib und Seele dabei», erinnert sich dessen Weggefährte Emil Kälin, ebenfalls aus Euthal. Die beiden Männer markierten nicht nur im Kanton Schwyz verschiedene Schneeschuhtrails, sondern schweizweit, zum Beispiel auch in den Kantonen Wallis oder Appenzell. «Er schaute immer auch auf den Natur- und Wildschutz», lobt Kälin die Arbeit von Zollinger.

Geschäftsleiter gesucht Die Sicherheit der Schneeschuhläufer ist immer ein Faktor, der berücksichtigt wird. «Die Route von der Sattelegg zum Chli Aubrig wird auch oft gemacht. Sie führt aber durch einen Lawinenhang, deshalb haben wir sie nicht in die Karte aufgenommen », so Kälin. Ins Inventar kommen nur lawinensichere Routen, und sie werden in kürzeren Abständen markiert als Sommerrouten, damit auch bei schlechter Sicht die Orientierung behalten werden kann. Nach dem Hinschied von August Zollinger sucht der SVS wieder einen Geschäftsleiter, der die operativen Belange des Verbands abdeckt. Dies geht von der Routenplanung im Sommer bis zum Ausstecken von Trails im Winter.

Es soll jemand mit Freude an der Natur und dem Schneeschuhwandern sein. Emil Kälin hat neben dem Routenmarkieren seit den Anfängen des SVS auch Schneeschuhe vermietet. Auf telefonische Anfrage verkauft er auch Modelle der Marke TSL. Im Gegensatz zu diversen Sportgeschäften, die bereits ausverkauft sind, hat er noch Schneeschuhe an Lager. Zwei bis drei Mal pro Winter kontrolliert er die Markierungen um Euthal und erlebt so die Natur in ihrer ganzen Schönheit. «Ab und zu sieht man Wild, natürlich mit dem nötigen Abstand», sagt Kälin. Dass das Wild mitten im Wald gestört wird, dem beugen markierte Trails vor. Wenn sich die Schneeschuhläufer an die Routen halten, können sich die Tiere zurückziehen.

«Ab und zu sieht man Wild, natürlich mit dem nötigen Abstand.»

Emil Kälin

Schneeschuhlaufen ist derzeit beliebt. Foto: Lukas Schumacher

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